Unverschuldet DNF, Punktabzüge, Ranked

Wenn das so einfach wäre, hätte man die Stewards in den richtigen F1-Rennen längst durch eine KI ersetzt. Für die Rennen gilt, was auch für den realen Strassenverkehr gilt: Fahre so, als seien alle anderen komplett unfähige *. Und seid doch ehrlich: Mit ausreichend fahrerischem Können sind die meisten fremdverschuldeten DNF abwendbar. Schnell sein kann man im Zeitfahren üben, das ist leicht, aber den kritischen Überholsituationen hinter einem Möchtegern-Alonso kann man nur im Rennen begegnen und es dauert halt eine Weile, bis man die ebenso beherrscht wie das schnelle Fahren in den Kurven. Und solange man hinter dem anderen liegt, ist man derjenige, der ausweichen oder sich zurückfallen lassen muss, wenn es eng wird, auch wenn man deutlich schneller fährt. Nicht alle sind so nett wie ich und gehen aus dem Weg, wenn sie sehen, dass jemand 1-3 Sekunden pro Runde schneller fährt. Wenn man hingegen vorne liegt und die Spur hält, verliert der Gegner die Flügel, wenn er einen gegen die Wand drücken will.

Obwohl Alonso in Australien für seinen Fake Brake 10 Strafsekunden erhielt, hatte Russell die Grösse zu sagen: Er kam so schnell näher, da verlor ich die Kontrolle über den Wagen. In den Formel 1-Rennen kommt es etwa jedes zweite, dritte Rennen zu einem Vorfall oder DNF in der ersten Kurve und das sind Profis, keine Crash-Kids. Das sollte man bei den Ranglisten-Rennen berücksichtigen: Da sind keine Profis unterwegs, die ersten paar Kurven sind zwangsläufig ein Glücksspiel, sogar wenn kein einziger Fahrer einen Crash beabsichtigt.