0 Neuanfang … …………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Danke für die Erfahrungen und Kenntnisse, die ich im RPG sammeln durfte. Nach einer kurzen rauschhaften Zeit gehen die Geschic...
Die nächsten Stunden erklimmen die beiden Bergbezwinger fast wortlos – unterbrochen nur von einzelnen kurzen Befehlen Ansgars und Bestätigungen Lottas - den ersten Abschnitt der frostigen glatten Felswand bis zu einem kleinen schmalen Überhang.
„Eine Stunde verschnaufen, dann geht’s weiter … Hier!“, reicht Ansgar Lotta eine Art Riegel, während er sich neben sie auf einem geschützten Vorsprung niederpflanzt. „Ich will vor Einbruch der Dunkelheit den zweiten Abschnitt geschafft haben. Da schlagen wir dann das Nachlager auf …“ Herzhaft beißt der Norweger in seine ‚Brotzeit‘, während sein Blick über die Landschaft vor ihnen schweift. „Mhmmm!“, erwidert Lotta nur als Zeichen, dass sie verstanden hat. Besser, sie spricht nicht zu viel. Scheint ihn milder zu stimmen, wenn sie sich allein aufs Klettern fokussiert. Zumindest scheint sein Blick, der sie zuweilen streift, nicht mehr ganz so aburteilend zu sein. Hab‘ wohl den ersten Test bestanden … spricht sie sich selber Mut zu und lässt ihre Augen lieber auch auf dem Ausblick vor sich ruhen als auf dem Sim neben ihr.
Nach einer Weile des Sitzens wird es Lotta zu kalt. Solange sie in Bewegung ist, reicht ihre Kleidung, aber im Moment … Sie versucht ein leichtes Zittern zu unterdrücken, erhebt sich von ihrem Ausguck und versucht auf dem engen Vorsprung, ein wenig Wärme durch Auf stapfen der Füße zu verschaffen … „Geht’s bald weiter?“, fragt Lotta beide Arme fest um sich geschlungen. Bis heute trägt sie keine Uhr. Eine Stunde ist nicht so einfach nach Sonnenstand abzuschätzen.
Ihr Ansinnen scheint wieder etwas Unmut im Norweger hervorzurufen … der gerunzelten Stirn nach zu urteilen. Statt einer Antwort räumt Ansgar aber nur kurz zusammen und macht sich mit versteinertem Gesicht an den zweiten Abschnitt des Berganstieg. Fels an Fels … schwirrt Lotta nur vorwitzig durch den Kopf. Soll er sich doch ärgern … Im Moment ist sie nur froh über jedes Stück Sportlichkeit, dass sie weniger frieren lässt. Ist ihm gar nicht kalt …? Mit der Frage beschäftigt Lotta sich nicht allzu lang, denn die gesamte Aufmerksamkeit ist wieder aufs Klettern zu richten.
Noch vor Abenddämmerung erreichen sie ein tiefverschneites Hochplateau. Die Baumgrenze haben sie noch nicht passiert, denn Gestrüpp und Tannen versperren den beschwerlichen Weg. Tief sacken beide bei jedem Schritt ein, dennoch überholt Lotta Ansgar fast frohgemut. Kräftiges Ausschreiten wärmt noch viel besser als das Hangeln in Hanglage. In diesen Höhen ist es weitaus kälter als Lotta es sich je vorgestellt hat. Also legt sie noch einen Schritt zu, um sich schön warm zu halten. Ansgar scheint witterungsbedingt passendere Kleidung zu tragen. Bei Gelegenheit will Lotta sich mal schlau fragen. Aber sie hat so eine Ahnung, dass das nicht ganz billig ist, was der Norweger da trägt, wobei sie wieder bei der Frage ungleichen Lohnes wären. Noch kann sich Lotta solch Ausstattung nicht leisten. Aber es nützt nichts … Irgendwie muss sie jetzt da durch. Der Gehaltsscheck für diesen Job auf dem Berg geht schon fürs kleine schmucke Eigenheim drauf. Das Falun farbige Knusperhäuschen kostet doch schon Einiges.
Es dämmert bereits leicht als Ansgar hinter ihr Halt gebietet und verkündet: „Das ist genau der richtige Platz, halbwegs Windgeschützt …“ Sorgsam entrollt der Norweger umgehend die Zeltplanen, spannt das Gestänge und beginnt Halterungen in den hartgefrorenen Erdboden zu schlagen. Lotta darf assistieren und kommt sich leicht verlegen wie überflüssig dabei vor. Ist ja … nur ein Zelt aufzubauen. Mehr hatten sie nicht mitschleppen sollen. Sei ja … ein Zwei-Mann-Zelt …
Bei einem kargen Abendbrot erhält Lotta noch einige knappe Information zum morgigen Abschnitt, der zu bezwingen wäre. „Länger und steiler als die beiden Strecken heute … Wir müssen das in einem Rutsch durchklettern. Keine Rast zwischendrin!“ Lotta nickt nur stumm. Den Rest der kurzen Mahlzeit schweigen beide, bis Ansgar gewissermaßen das Ende des Tages einläutet. „Wir müssen gut ausgeruht sein!“ Lotta schluckt. Das heißt dann wohl jetzt … ‚gute Nacht‘! Es ist nicht nur die zunehmende Kälte mit Einbrechen der Dunkelheit, die ihr zu schaffen macht. Dieses zwischenmenschlich kühle Gebaren ist auch nicht gerade … herzerwärmend und Lotta eigentlich so gar nicht zu eigen.
Zu gerne würde sich Lotta jetzt ein Iglu bauen können. Das würde von Innen sicherlich mehr Wärme verströmen als dieser Eisklotz, der sich gerade anschickt, vor ihr das Seidendünne Schlafgemach zu entern. Lotta muss sich innerlichen einen Riesenruck geben, um ins Zelt zu folgen. Verwundert registriert sie drinnen auf den ersten Blick, was Ansgar so unter seiner wetterfesten äußerlichen Schale trägt und auf den zweiten, dass die beiden Schlafsäcke … an den Reißverschlüssen verknüpft wurden. „Ähmmmmmm …“, versucht Lotta umgehend zu protestieren, was ihr aber nur einen Blick unter ziemlich gerunzelten Augenbrauen einbringt, der ihr wohl weiß machen soll, dass sie nicht ganz gescheit sei … Ob die das auch mit zwei Mann so machen? So ganz sicher ist sich Lotta nicht … Andererseits … Dieser Amundsen hatte seinerzeit Schlittenhunde zum Wärmen mit ins Zelt genommen auf seiner Reise quer durch die Antarktis … War auch ein Norweger gewesen. Lotta war sehr beeindruckt gewesen … von der Filmdoku … damals … als sie … noch einen Fernseher hatte …
Ach ja, so ein bisschen technischer Fortschritt schadet nicht, seufz … Lotta weiß augenblicklich wieder, wofür der Auftrag gut ist, den sie hier ausführt: ist der letzte Funkturm aufgestellt, gibt es endlich Verbindung in die ganze Welt. Ohne dem würde es gar keine Touristen heutzutage mehr herlocken. Von solchen Gedanken etwas befriedet fügt sich Lotta in ihr augenblickliches Schicksal. Ein letzter aufbegehrender Gedanke wünscht sich ihren Wolf zum Wärmen an ihre Seite. Schnell aus Pulli und Hose geschlüpft rutscht Lotta in den Schlafsack hinterher. Brrrr, das ist einfach soooo saukalt. Fast schlagen ihre Zähne klappernd aufeinander …
Lottas Versuch, sich etwas schicklich in die entgegengesetzte Ecke der verbundenen Schlafbutzen zu schmiegen, wird umgehend durch einen schweren Arm torpediert, der sich Kraken mäßig um ihre Leibesmitte schlingt und ihre Rückseite an dieses wölfische Wesen hinter ihr zwängt. “Hei!“, entfährt ihr ein erneuter kleiner Protestlaut, der nur mit einem dicht an ihrem Ohr geraunten „Sei nicht dumm!“, unwirsch quittiert wird.
I c h bin nicht d u m m! Ärger kocht in Lotta hoch, Zorn lodert auf … und … erwärmt … sie bis in die Zehenspitzen. Hat in diesen Breitengraden doch fast was Gutes, wütend zu werden. Zoff können sie sich hier oben aber nicht leisten und Lotta ahnt, dass sich jemand in ihrem Rücken nur eins grinst und weiß, dass sie sich gerade ganz ‚warme Gedanken‘ macht. Nun gut! Sie ist … nicht dumm! Das ‚Tier‘ hinter ihr hat auch tatsächlich so etwas wie ein Fell am Leib. Ganz schön … flauschig! Lotta beneidet den Norweger um seine wärmende Unterbekleidung. Also noch etwas, was er ihr witterungsmäßig voraushat. Was das wohl für ein Material ist?
Sie müssen wirklich schlafen, um den morgigen Tag zu bestehen und da der Bergführer sonst keine weiteren Avancen macht, lässt sich Lotta durch die zunehmend wohlige Wärme auch langsam einlullen, kuschelt sich schon leicht müde wegdriftend noch ein wenig mehr an dieses fellartige Strickgebilde ihres Zeltgenossen. Er wird schon keinen Quatsch machen … kann er sich nicht leisten bei dem Auftrag … Steht zu viel auf dem Spiel … Ihre Träume begleiten Bilder von Böser Wolf, der sich dicht an sie schmiegt …
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