0 Neuanfang … …………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Danke für die Erfahrungen und Kenntnisse, die ich im RPG sammeln durfte. Nach einer kurzen rauschhaften Zeit gehen die Geschic...
Sie hatte es schon beim Abstieg gespürt. Der Winter kehrt ein. Hier früher als andernorts. Lotta brüht gerade Kräuter für die letzte Teerunde mit der liebgewonnenen Horde auf. Nun, ein Teil von ihnen … war immer herzlich willkommen.
Takatuka ist noch mit dem Wolf unterwegs, die Gegend weiter erkunden und vor allem die ganzen Neuerungen für den Wintersportort auskundschaften. Lotta hat ein eigenwilliges und starkes Kind. Der Wolf ist ihm ein guter Hüter. Was wieder einmal fehlt ist jedoch halbwegs angemessene Bildung, die Lotta nicht so ganz zu geben vermag. Es wird Takatuka wohl wie ihr selbst einst als Kind ergehen. Sie werden immer eine Art Wildwuchs bleiben, nur bedingt zivilisatorisch anpassungsfähig. Irgendwie hatte sich Lotta einen anderen Weg für ihr Kind erhofft, aber … so ist es ihnen wohl vorherbestimmt. So wie diese ungewöhnlichen Kräfte, die sie von anderen immer unterscheiden werden …
„Autsch!“, flucht Lotta unwillkürlich, als sich versehentlich von dem im Kessel erhitzen Wasser ein paar Spritzer auf ihre Fingerspitzen ergießen. Schnell stellt sie das Kupfergefäß ab und flitzt nach draußen, steckt die verbrannte Hand eilig in den Schnee.
Fließendes Wasser aus einem Hahn wäre … so schön!Die anderen Häuser - die neu erbauten Ferien- und Funktionshütten da drüben haben alle Wasserleitungen … und Strom. Lotta wartet ein Weilchen, bis der Schmerz nachlässt, krümmt ihre Finger im Schnee und formt wie ein kleiner Greifbagger eine handgroße Kugel aus den weißen Flocken, die sie emporhievt und Thorger wie Sven lachend entgegenwirft als die gerade um die Ecke biegen und den kleinen Garten betreten …
„Na warte, du Kobold!“ Sogleich greifen sich die beiden prustend auch eine Ladung Schnee und stürmen gemeinsam auf Lotta zu. Hach, manchmal hat diese junge Mutter doch noch einen enormen infantilen Spieltrieb drauf. Die beiden Bauarbeiter fühlen sich an die eigenen Kinder erinnert, mit denen man rumtollte bis sie erwachsen und selber Eltern wurden … aber nicht so früh wie diese junge Frau. Lotta weiß sich wohl zu wehren, aber zwei sind einer zu viel …
Giggelnd und kichernd landen Sven und Lotta in tiefen Schneewehen. „Sag‘ mal …“, scherzt Thorger, während er weiteren Schnee mit beiden Händen schaufelt, „… warst du da oben nicht ausgelastet genug? Hat Ansgar dich nicht ausreichend rangenommen?“
Augenblicklich ist Lotta ernüchtert. War das so zweideutig gemeint wie es gerade rüberkommt?
„Der Abstieg war jetzt nicht so herausfordernd gewesen. Ansonsten hatten wir … zu arbeiten!“ Der Rotschopf erhebt sich, klopft sich leicht verstimmt den Schnee aus den Kleidern als auch Reuben, Björg und Himani die Pforte öffnen und sich hinzugesellen. „Hej, wird das eine Schneeparty?“, witzelt die zweite Hand des Bauleiters herum, während er dem Kollegen im Schnee aufhilft, gleichzeitig aber auch merkt, dass Lotta scheinbar etwas aufs Gemüt geschlagen ist.
„War doch nicht so gemeint!“ raunt Thorger dem Fuchsköpfchen entschuldigend zu. „Aber, ich meine … ihr wart fast ’ne Woche da oben auf dem Berg und dann … verabschiedet der sich nur so kurz angebunden?! Jeder hat doch gedacht … also … Sag doch auch mal was, Sven!“ Verlegen fährt sich der Bauarbeiter über das Haar und den blonden Kollegen für seine eigene vergurkte Bemerkung an.
Ansgar hatte sich nachgehend zur Gipfelerstürmung wortkarg abseits von den anderen Bauarbeitern gehalten, war Sven aufgefallen. Blake hatte ziemlich gegrinst und sich wohl seinen Teil über die Bergtour von Lotta und Ansgar gedacht. Aber ein durchdringender Blick vom Norweger in seine Richtung und der Fiesling hatte sich sein Feixen schnell wieder aus dem Gesicht gewischt.
Ohne viel Worte stapft Lotta nun allen voran in ihre Hütte. „Tee ist gleich fertig!“, bellt sie etwas genervt hinter sich. Die fünf Mannen schauen sich alle vielsagend an. „Huuuuu, da ist aber jemand angepiekt. Was ist denn los?“, wispert Reuben den anderen vier zu. „E r hat’s wohl voll dumm angestellt! Echt verkackt, sozusagen …“ Sven nickt leicht mit dem Kopf zu seinem nur an diese Herrenrunde gerichteten ‚geistvollen‘ Kommentar über den Norweger. Alle nicken zustimmend zurück. „Bestimmt! Der kann echt ein Holzkopf sein!“, beteuert Himani.
„Mhmm, eigentlich nicht, also … nicht immer!“, widerspricht Reuben nun doch ein wenig. Er hatte öfter das Vergnügen, sich mit Ansgar über Gartentipps auszutauschen. „Jaaaa …“, pflichtet auch Thorger jetzt bei, der zusammen mit Sven und dem Norweger schon mehrere Baueinsätze an verschiedenen Orten hatte. „So ungeschickt ist der sonst auch nicht bei der Damenwelt …“ Alle Köpfe rucken in seine Richtung hoch: „Wieeeeeeee …?“
Doch dann wirbeln alle Köpfe einschließlich Thorgers ruckartig in Richtung Haustür herum. „Kommt ihr jetzt endlich rein, oder was? Tee wird kalt!“, ertönt eine lautstarke Ansage.
Kopfschüttelnd wendet sich Lotta wieder ins Hausinnere. Zerreißen die sich etwa die ganze Zeit das Maul … nur, weil wir zusammen da oben waren …? Hat Ansgar irgendwas Doofes erzählt? Irgendwas Vorgebliches …, um sich vor den Männern zu brüsten? Das sollte doch eine schöne letzte Teerunde werden. Macht das doch nicht mit blödem Gerede kaputt … Leicht niedergeschlagen füllt Lotta schon mal die Teebecher …
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Missmutig stapft Ansgar durch den hohen Schnee, wirft einen Blick zu Lottas Hütte rüber. Sie hat fast alle zum Tee eingeladen … nur mich mal wieder nicht! Dabei war ich … freundlich! Hilfsbereit!!! Anständig!!!!!!! Mpfff! Pfeiff drauf!!!!!!!!!!!!
Letzte Reste vor morgiger Abreise packt der Norweger noch zusammen, während es sich die Kollegen drinnen bei Lotta gut gehen lassen. Komm‘ mir jetzt bloß noch Blake in die Quere und ich pfeffre ihm eine in seine dumme Visage! Der hat sich doch ungeheuer gefreut, dass offensichtlich nichts lief ….
Alle hatten ihn neugierig und erwartungsfroh angeguckt. Dabei ist er nicht mal der Typ, der irgendwem was beweisen wollte oder müsste. Aber irgendwie hatten es doch alle mitbekommen, dass er öfter in Lottas Nähe auftauchte und um sie rumscharwenzelt war. Verflucht! Ich Depp! Nur, weil ich … eben … nett bin – eigentlich! Ich meine … so ’ne Frau … ganz allein … mit Kind … Kind … Kind … Kind! Das letzte Wort hallt bitter in Ansgars Schädel nach.
Genau deswegen lässt sie sich nicht leichtfertig auf was ein … Und genau deswegen sollte ich … nichts … leichtfertig versuchen! Ich sollte weiterziehen wie bisher … Mal da eine, mal dort … Nichts Verbindliches … Nichts … mit Verantwortung! Dumpf knallt der Norweger seine Sachen in den Schnee.
Mist, macht nicht mal ordentlich Krach. Ansgar würde gerne gerade irgendwas scheppernd zerdeppern … Wiesooooo!? Wiesooo rege ich mich überhaupt auf?! Ich ziehe morgen früh weiter und … gut ist! Wie sonst auch!
Ein Kichern ertönt hinter einem Tannenzweig. Für einen Moment erstarrt blickt Ansgar verwundert in die Richtung, aus der das Geräusch stammt. In seinem Brast hatte er niemanden herankommen hören. Etwas Rötliches blitzt durch das Geäst. Langsam setzt sich der Norweger wieder in Bewegung, nähert sich vorsichtig dem immergrünen Gewächs. Foppt mich der kleine Kobold aus dem Knusperhäuschen von da drüben etwa auch noch?
Langsam umrundet Ansgar den Baum und sieht … Takatuka! Was macht die Kleine hier? Vor ihm hockt Lottas Kind im Schnee, daneben der Wolf mit … einem Stiefelchen im Maul. Lotta lässt die Kleine ganz schön selbständig rumlaufen! Das hatte Ansgar schon ein paar Mal verwundert.
Dem Norweger ist aber auch aufgefallen, dass das Kind über mehr Kräfte als gewöhnlich verfügt. So … wie die Mutter. So … wie ich selbst! Von Anfang an hatte er Lotta auch schon aus diesem Grund neugierig beäugt, ohne sich gleich etwas anmerken lassen zu wollen. Den Bergbestieg hatte er ihr auch deswegen schon ohne Weiteres zugetraut.
„Hast du … dein Stiefelchen verloren?“ Ansgar kniet sich mit gerunzelter Stirn zum Kind hinunter, dass scheinbar keinerlei Angst vor ihm hat, obwohl er nie einen freundlichen Blick in dessen Richtung sandte. Nein im Gegenteil. Takatuka grinst ihn geradezu fröhlich an und lacht glucksend: „Schuh weg!“, während sie ihm vertrauensvoll die bestrumpften Zehen entgegen zwackelt.
Der bemühte Wolf hat wohl schon längst aufgegeben, dem Kind wieder was über das Füßchen zu stülpen und gibt bereitwillig seine Beute frei, als Ansgar vorsichtig danach greift.
Er wird von dem Tier sogar auffordernd in die Seite gestupst. Zum ersten Mal muss Ansgar heute einfach lächeln. Na, wenigstens die zwei mögen mich …
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„Lotta wir machen uns nur ein bisschen Sorgen … Wenn wir alle weg sind, Morgen …“
„… komme ich weiterhin gut allein zurecht! Wie bisher auch! Ich schaff‘ das schon!“, beendet Lotta sehr selbstbestimmt Svens Satz. Irgendwie merken alle, dass sie das Thema nicht weiterverfolgen will.
Das sind doch zwei sture Rotkohlköpfe! Sven genehmigt sich etwas verdrossen überschnell einen Schluck aus seiner Teetasse, verbrüht sich fast den Mund dabei: „Umpffff! Mist!“ Irgendwie hatten sie sich das unter den Kollegen alles zu schön ausgemalt: Lotta und Ansgar! Sie wären auf jeden Fall beruhigter abgereist und der Norweger hat doch so viele berufliche Fertigkeiten … Der müsste eigentlich nicht durch die Welt reisen, könnte sesshaft werden, eine Familie gründen … Familie … Familie … Familie …!
Mit der Teetasse in der Hand hält Sven plötzlich inne. Stört ihn vielleicht … ihr Kind? Lotta hat nie … etwas über dessen Vater verlautbaren lassen. Der gutmütige Bauarbeiter schaut nachdenklich zu dem verhaltenen Rotfuchs rüber …
Reuben hingegen versucht mit Themenwechsel die Atmosphäre etwas aufzulockern: „Wie weit bist du mit deinem Garten, Lotta?“ Und die geht sofort freudig drauf ein. „Ich glaub, die Auberginen werden wunderbar und d a s bei dieser Witterung. Ich bin begeistert.“
Lotta gönnt sich noch einen Schluck des heute fruchtig zubereiteten süßen Tees, bevor sie dem Bauleiter ein paar letzte Pflanzgeheimnisse vor der Abreise abzuringen versucht: „Hast du nun eine Idee, wie ich hier Ingwer ziehen kann, Reuben?“
Der Bauleiter guckt Lotta bass erstaunt an. „Ingwer?! Na, da frag‘ wirklich am besten Ansga…“ Warnende Blicke von der Seite. Thorger deutet leicht mit der rechten Handkante eine Hals-ab-Geste an.
Lottas Augenbrauen heben sich …
Alles hält angespannt die Luft an …
Die Tür schlägt unvermittelt speerangelweit auf und …
… herein stürmt Takatuka! „Ansgah Schuh anzieht!“, platzt sie vergnügt in die Runde. Der Wolf spaziert gemütlich neben ihr herein.
Was hatte Ansgar mit meinem Kind zu schaffen? Hoch irritiert blickt Lotta mit geweiteten Augen Richtung Türangel, als erwarte sie, dass als nächstes ein Geist oder der Teufel, von dem man spricht, höchstpersönlich darin erscheine …
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