0 Neuanfang … …………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Danke für die Erfahrungen und Kenntnisse, die ich im RPG sammeln durfte. Nach einer kurzen rauschhaften Zeit gehen die Geschic...
…………………………………………………………………………………………………………………………………………….. 1 PROLOG …………………………………………………………………………………………………………………………………………….. 1.1.1 - Überleben … im hohen Norden …
https://www.youtube.com/watch?v=t9vzp68R940
Sie hatte sich letztendlich gegen Kenia entschieden …, die Einsamkeit skandinavischer Weiten gesucht hoch im Norden … bei nahezu ewiger Kälte und Schnee! Wochenlang hatte sie niemanden anderen gesprochen außer … Kind und Tier an ihre Seite. Zu tief sitzt noch immer der Schmerz, der Verlust, der Tod, das plötzliche Wegbrechen geliebter Menschen – quasi alles, was sie an Freundschaften hatte. Es hatte ihr fast das letzte Quäntchen Boden unter den Füssen weggerissen, die eh nie ganz sicher standen … in ihrem jungen Leben!
Lotta drömelt am frühen Morgen in Seitwärtslage mit offenen Augen auf dem schmalen Bett, das ihr nun als Schlafstätte dient, linst zur schalen Dämmerung hinaus. Drüben schläft Takatuka noch friedlich in ihrem Federbettchen. Sie hatte so oft nachgehakt, wo die ganzen Sims geblieben sind, die sie einst kannten … bis die Fragen zuletzt versiegten, weil die junge Mutter keine Antworten zu geben wusste. Tränen quellen augenblicklich in den Augenwinkeln empor, benetzen Lottas Wimpern, wie meist, wenn sie einen Gedanken an ihren letzten Lebensabschnitt zulässt. Eilig wischt sie sie fort. Zurückschauen darf sie nicht, kann es noch nicht zulassen, sonst würde sie nicht jeden Morgen aufstehen und für sich und Kind sorgen.
Sie hat noch keine Zukunft vor sich, kann nur von einem auf dem anderen Tag leben, sich an dem blütenreinen Schnee und der lichten Landschaft draußen erfreuen, den lieblichen wie gleißend rauen Anblick gleichermaßen wie Tropfen von Balsam in ihre Seele fließen lassen und einfach nur jeden Tag ein bisschen mehr davon genießen. Carpe Diem … so wie er kommt. Jeden Morgen aufs Neue …
Keine Seite hat bisher versucht, Kontakt aufzunehmen … Sie hat auch gar keinen Empfang hier, noch Strom! Wie es ihnen wohl gehen mag … genau entgegengesetzt in heißen Gefilden … auf der südlichen Halbkugel? Schnell drängt Lotta den Gedanken zurück. Nein das kann sie nicht! Zu schwer die tödliche Verstrickung der beiden Familien, die sie dann doch hinderte, sich der überlebenden anzuschließen und mitzugehen. Verdrängen …! Noch geht es nicht. Auf jeden Fall verfolgt e i n e r sie nicht mehr ... Denn e r ist gegangen … wie seine Opfer … in die Ewigkeit! Möge er Höllenqualen leiden!
Und der andere …? Niemand scheint ihr gefolgt zu sein! Lotta erhebt sich langsam von ihrer Bettstatt. Aufstehen! Fertig machen! Weiterleben! Takatuka wird bald erwachen, auch der Wolf blinzelt schon mit einem Auge, streckt sich ausgiebig, gähnt mit weit geöffnetem Maul. Sanft streicht Lotta ihm übers graue Haupt und weiter über den pelzigen Rücken, vergräbt ihre Fingerspitzen im dichten Fell. Spielt es noch eine Rolle, ob sie sich jemals wieder an ihren zweiten Lebensabschnitt erinnern kann … an ihre Zeit auf der Insel? Sie beginnt nun ihren Vierten und ist … wieder in Schweden! Aber viel weiter oben in nördlicheren Gefilden als früher. Selbst Tommy und Annika erscheinen unerreichbar … ihre Kindheitsfreunde ...
Ein Stich zuckt plötzlich durch Lottas Brust, der sie erschrocken auf keuchen und sich auf dem kleinen Schränkchen im Zimmer mit beiden Händen schwer aufstützen lässt als sich urplötzlich andere Bilder über die uralten Freunde schieben …
Verdrängung tut weh, wenn sie schmerzhaft und blitzartig versucht, wieder nach oben zu steigen, durch kleinste Assoziationen geweckt, die Déjà-vus wie Stromschläge hervorzaubern - Bilder vom Angeln mit Freunden … Nein, nein!, beruhigt Lotta sich. Das ist nur die Erinnerung, heute zu Mittag noch was aus dem eisigen Flusslauf zu fischen … Sonst nichts …! Sonst nichts …!
Und plötzlich noch … Visionen von Teatime am Nachmittag mit mütterlicher Freundin, Nachbarn und … Torte! Ja, ja, ich sollte gleich Tee kochen, das wars. Daran wollte ich gerade nur denken, gleich Teewasser aufzusetzen … Nichts anderes …! Nichts anderes …!
Das gemalte Bild von der Insel! Auch das taucht vor ihrem inneren Auge auf. Sie hat es sorgsam eingewickelt und mitgenommen. Irgendwann … wird sie es auspacken und wieder aufhängen können! Nur noch nicht jetzt gleich …
Langsam richtet sich der Rotschopf wieder auf, atmet einmal kräftig durch, um das ruckartig angespannte Zwerchfell wieder zu lockern. Lotta tritt vor den Spiegel und beginnt, ihr vom Schlaf zerzaustes Haar Strähne für Strähne mit der Bürste zu entwirren und endet mit dem Flechten zweier Zöpfe, während sie sich sinnend dabei betrachtet. Wie eine mechanische Puppe!
Sie löst die Haare augenblicklich wieder und beginnt von vorn … lächelt diesmal ihrem Spiegelbild zu und schlingt sich nun verspielt sinnlich die fließende seidige rote Pracht um die schlanken blassen Finger bis … genau das gleiche entsteht: zwei geflochtene Zöpfe … mit Pudelmütze obendrauf! Lotta lacht! Solche Albernheiten retten sie etwas über den Tag.
Der Wolf schaut erstaunt hoch … Wie lange sie heute braucht! Aber sie war erheitert! Alles gut … oder?! Lotta schaut lächelnd zum treuen Begleiter runter. Du hattest einst grüne Augen … wie … Meeresschaum. Erneut stockt Lottas Atem bei herauf dräuenden Erinnerungen … an den vorhergehenden Lebensabschnitt … an andere Augen mit grüner Iris, umrahmt von einem wilden Lockenschopf. Ein bitterer Abschied. So kurz, so knapp, so wehmütig, so … Schnell füllt sie ihre Hände wie einen Kelch unter fließendem Wasser … Pitsch! Eine kalte Ladung direkt ins Gesicht. „Brrrrrrrrr!“, schüttelt Lotta sich, fast wie ein … Hund … ein Schäferhund!Nebenan …! Schon wieder! Sie muss damit aufhören …
Sie hatte in der Eile nicht mehr allen Bescheid gegeben. War fluchtartig gegangen … von einem Moment zum anderen. Wieder kriecht niedergerungene Erinnerung wie eine Schlange im Innern empor … Sie kann nicht, sie darf nicht daran denken … Guck nach vorn!, schilt sie sich. Sie weiß nur nicht, wohin … in der endlosen schneeweißen Weite …
Zum Glück rekelt sich nun Takatuka und fordert gleich lautstark nach der Mutter: „Aufwacht bin … Mama, … Arm …“ Das Kind gluckts vergnügt vor sich hin als Lotta, es aus seinem Bettchen hebt und gleich einmal durch die Luft schwingt: „Hast du gut geschlafen, mein Schatz?“
Anfangs schlief das Kind nicht gut, musste jede Nacht eng angeschmiegt an die junge Mutter ruhen … wie nach der traumatischen Flucht von dem verlorenen Eiland, auf dem sie geboren war. Werden wir immer nur auf der Flucht sein? Lotta fragt sich das nicht zum ersten Mal. Dies ist ihre dritte und sie ist noch nicht einmal dreiundzwanzig. Diesmal hatte Takatuka nichts vergleichbar Dramatisches erlebt, aber das Verschwinden vertrauter Menschen …, der gewohnten Umgebung …, der Aussicht auf andere Kinder, die plötzlich wieder verloren war, hinterlässt doch Spuren beim Kind. Takatukas ganze Bildung und Sprachentwicklung hängt nun wieder allein von Lotta ab, von einer kaum gebildeten und noch nicht sehr lebenserfahrenen jungen Mutter – halb verloren in menschenleerer Wildnis.
Lotta macht sich ans Richten des Frühstücks. Eine Tätigkeit, bei der wieder die Gedanken zu schweifen beginnen … Zumeist sucht sie umtriebige Beschäftigung und Aktivitäten, die sie vom Denken ablenken: Klettern, Wandern, die Berge runtersausen, Fischen, Jagen, Früchte der Natur sammeln … Groß anbauen lässt sich hier nichts. Aber sie kommen durch, finden genug zum Essen, wenn Lotta sich nur weit genug in die Wälder vorwagt. Mehr braucht es momentan nicht. Grundversorgung und dann … abends tot ins Bett fallen. Das Stick- und Strickzeug hat Lotta noch für Kaminabende eingepackt, falls sie doch mal nicht einfach nur gleich einschläft. Und wenn sie noch was Winterfestes brauchen, hat Lotta wenigstens noch einen Vorrat an Garn und Wollknäulen zur Hand.
Manchmal fehlt ihr erwachsene Gesellschaft, doch zumeist kann sie sich bisher noch kaum einen weiteren Sims um sich herum vorstellen als die zwei an ihrer Seite: Tochter und tierischer Begleiter. Verluste lassen sich nicht einfach neu auffüllen. Alles hinterlässt Lücken, Narben, die sich eingraben, summieren und die persönliche innere Landkarte fortschreiben mit Tälern, Bergen, Mooren wie auch … Erosionen und Erdrutschen ... Nein, noch ist es zu früh für …
Lotta hält beim Zerteilen des Brotes für Takatuka mit dem Messer in der Hand plötzlich inne … lauscht … horcht … Was ist … d a s? Hört sie da … ernsthaft … Baggergeräusche?
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