0 Neuanfang … …………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Danke für die Erfahrungen und Kenntnisse, die ich im RPG sammeln durfte. Nach einer kurzen rauschhaften Zeit gehen die Geschic...
„Ach, ist das ein Fest!“, seufzt Lotta glücklich vor sich hin. Diesmal gibt’s zur Tee Zeit sogar Gebäck! Thorger hat Gänseeier mitgebracht, Sven das feingesiebte Mehl. Björg hatte sogar Butter auf Lager und Reuben stiftete ein Glas selbst eingemachter Schattenmorellen, geerntet in den recht mild temperierten und weiter südlich gelegenen Fjordgebieten Norwegens … Nun ist alles von Lotta zu einem wunderbar saftigen Kuchen verschmolzen und rund um den Tisch auf alle Teller der Besucher verteilt. Fröhlich lässt Sven ein dunkles „Ho ho ho, ist ja fast wie Weihnachten!“, ertönen und der Rest stimmt lachend mit ein, während alles zur Kuchengabel greift und sich mit Teetassen bereits ausgelassen zuprostet.
Noch einmal klingelt es und auch der überaus höfliche Himani trifft endlich ein. Die Teerunde ist komplett. „Was duftet denn da so gut!“, schnuppert der freundliche Japaner mit der Nase in Richtung Küchenstube und überreicht Lotta einen lieblichen Blumenstrauß aus Stechpalmen. Mhm, denkt die gleich, daraus kann ich später heilenden Kräutertee machen, wenn ich die Zweige trockne. „Vielen Dank!“, umarmt Lotta Himani selig. So langsam wächst hier eine nette kleine Gemeinschaft zusammen …, die aber leider nicht lange währen wird. Denn die Arbeitskräfte ziehen in verschiedene Richtungen weiter, wenn das Urlaubsresort erst einmal steht. Ein wenig wird Lotta jetzt schon Wehmütig ums Herz, wenn sie daran denkt.
Mittlerweile schaut fast jeden Nachmittag jemand von der Truppe nach getaner Arbeit vorbei. Oft trudelt und tröpfelt peu à peu einer nach dem anderen ein. Lotta hat immer feine Tee Aromen auf Lager … Gerade fragt sich Thorger, wo Lotta die Kräuter dazu alle herhat: „Hast du die mitgebracht oder sammelst du hier in den Wäldern …?“ Lotta schaut von ihrem Teller auf, die Gabel gerade unterm Gaumen versenkt und kaut eine Weile nachdenklich auf dem fruchtigen Leckerbissen vor sich hin. „Teils, teils …“, antwortet sie dann bedächtig. „Ich hatte einst einen großen Garten und hatte noch einige getrocknete Vorräte für Früchtetee und Kräutermischungen im Gepäck … Hier gedeiht ja leider nichts wirklich. Zu kalt für viele Pflanzen. Ich schaue, was ich in den Wäldern an Nachschub für Tee finden kann … “ Bedauernd zuckt sie mit den Schultern. Ihr Wintergarten fehlt ihr schon irgendwie …
Sven streicht sich kurz grübelnd den Bart bevor er dann überraschend rauslässt: „Ansgar versteht sich auf Pflanzen bei jeder Wetterlage! Der hat überhaupt ‘ne Menge unglaublicher Kenntnisse!“ Dabei sieht der ältere weißblonde Schwede Lotta intensiver an. „Ich denke, du kannst dich auf ihn verlassen! Der arbeitet für zwei, sieht, wo es was anzupacken gilt …“ Ihm war schon aufgefallen, dass Lotta alles andere als begeistert gewirkt hatte als sie erfuhr, mit wem sie den Funkturm auf dem obersten Gipfel der Gegend errichten soll. Lottas Hand verharrt mit der Gabel in der Luft. Erstaunt fragt sie sich, ob der gutherzige Sven sie einfach gerade zu beruhigen versucht …
Thorger fällt mit seiner Sichtweise ein … „Jupp, stark wie ein Bär, aber stumm wie ein Fisch!“ …, bevor ihm aufgeht, dass das nicht gerade Lottas Wohlbefinden mehrt. „Äh, aber immer bestens ausgerüstet. Er bringt alles mit, was ihr für den Aufstieg braucht: Zelt, Schlafsäcke, Steigeisen, Sicherheitsgurte! Echt, musst dich um nichts kümmern, Lotta!“, schließt Thorger beschwichtigend an seine lockere Rede an als er ihre sich vergrößernden Augen sieht. „Du bist auch ganz schön kräftig … für eine Frau …“, vermeldet er noch etwas kleinlaut. Als würde das jetzt den Rotschopf vollends auflockern.
Lieber senkt Lotta wieder den Blick auf ihren Teller und lässt sich ihre innere Unruhe nicht weiter anmerken. Sie braucht den Job, das Geld … für dieses kleine Häuschen, dass nun ihr und Takatukas Heim werden muss. Es soll keiner glauben, dass sie den Auftrag nicht schafft. „Dann ist ja alles gut!“, murmelt sie nur verhalten in den nicht vorhandenen Bart. Wenn sie wüssten, wie stark sie noch als Kind war … Ihr Blick fällt seitwärts auf ihr eigenes, dass sich gerade in dem bewundernden Gelächter der Männer aalt als sie versucht, den Wolf hochzustemmen. In ein paar Jahren schafft sie glatt ein Pferd … wie Lotta einst auf der Veranda ihrer Villa Kunterbunt. Lotta seufzt leicht vor sich hin. Der zunehmende Verlust dieser Gabe macht ihr Sorgen. Warum nur passiert das …?!
„Das hat sie wohl von dir geerbt, oder?“, grinst Björg die junge Mutter des Kindes gerade an. Er hat doch in letzter Zeit gestaunt, was auch Lotta so zustande brachte … Wie sie zum Beispiel diesen Rentierbraten anschleppte letztens … locker geschultert … oder mal eben einen Hocker mit doch recht kräftigen Hammerschlägen zusammenzimmert … Die rechte Hand des Bauleiters ist mittlerweile voll überzeugt, dass Lotta den Mann aus Stockholm würdig bei der Erklimmung des Gipfels zu ersetzen vermag. Und … sie ist … günstiger! Ein bisschen plagt ihn das schlechte Gewissen, hat er doch einen niedrigeren Lohn verhandelt … na ja, so als Frau … und halbe Portion … hatte er gedacht. Schnell beeilt er sich zum Ausgleich ihren vorzüglichen Kuchen zu loben: „Einfach köstlich der Kuchen, Lotta. Du bist heiratsfähig, junge Dame!“ Er bemerkt nicht wie Lotta … leicht das Gesicht verzieht. Er meint‘s nicht bös‘, besänftigt sie sich selbst.
Besser wendet Lotta ihre Gedanken anderem zu ... Dass dieser Ansgar weitaus stärker als seine Artgenossen ist, ist auch Lotta schon aufgefallen. Zuweilen beäugen sie und Ansgar sich gegenseitig vorsichtig, scheinen die Kräfte des anderen abzuschätzen. Und ständig scheint er hilfreich in ihrer Nähe aufzutauchen … wie neulich … Lotta versinkt leicht in der Erinnerung an die Ereignisse …
Querfeldein am Weiher nördlich hinter ihrem Knusperhaus hatte sie neulich versucht, mit ihrem kurzen Beil ein Loch in die dicke Eisschicht zu schlagen und den wohl aus dem Winterschlaf aufgeschreckten Braunbären hinter sich nicht gleich herannahen gehört, bis der hoch aufgerichtet sein drohendes Gebrüll ausstieß. Lotta hatte sofort ihren Speer gegen das Tier gerichtet, das hoch über ihr hinausragte, voller Unwillen, dieses herrliche Geschöpf verletzten zu wollen … Sie hätte nur keinen anderen Ausweg gehabt … wäre dieser Norweger nicht eingeschritten. Ohne viel Federlesens hatte Ansgar sich dem Bären entgegengestemmt und ihn zum Rückzug bewegt … und Lotta … ergeben, ein „Danke!“ gehaucht. Wortlos hatte er sie nur angeblickt und den Dank mit einem kurzen ausdruckslosen Nicken quittiert. Genauso undurchdringliches Minenspiel zeigt der stumme Norweger, wenn er ihres Kindes ansichtig wird … als sei es ein nicht weiter beachtenswertes Insekt.
Ein anderes Mal war ihr tief in die Wälder dieser windige Black gefolgt, der Lotta mittlerweile weitaus mehr Unbehagen mit seinem verschlagenen Blick bereitet. Auch die anderen reden nicht gut über ihn, hatte sie bereits mitbekommen … Keiner vertraut ihm so recht und um die Mitarbeit steht es wohl auch nicht zum Besten. Als Black da so unvermittelt vor ihr auf der Lichtung auftauchte und ihr Jagdglück störte, war sie sich zuerst nicht sicher, was der Griff in seine Seitentasche wohl bedeuten mochte. Ansgar plötzlich hinter ihr stehend schien sich klarer darüber zu sein, sofort seinem Kollegen Einhalt gebieten zu müssen. Nur kurz sah Lotta erschrocken was Metallisches in Blacks Hand aufblitzen und wieder in die Tasche zurück gleiten. Ansgars düsterer Blick folgte Black mit zusammen gezogenen Brauen als der sich eilig wieder verzog.
Und Lotta flüsterte wieder ein zaghaftes „Vielen Dank!“, unsicher, ob mehr als ein Dankeschön erwartet wird.
Irgendwie … hat sie das unbestimmte Gefühl, dass es mit der Zeit ungemütlich wird, wenn sie diese stummen Hilfebeweise nicht bald ‚ausreichend honoriert‘ …
„Vitello ist nur ein harmloser Schwätzer …!“, kriegt Lotta gerade noch die Gesprächsfetzen der anderen an der Tee-Tafelrunde mit. „Musst dir keine Sorgen um den machen …“ Ja, das ist wohl wahr! Der vorwitzige Italiener hat immer ein paar dumme Späßchen auf Lager, die manchmal an der Manierlichkeit vorbeischießen. Letztendlich entschuldigte er sich dann immer wieder … Tee gab‘s bisher noch nicht für ihn.
Bauleiter Reuben steigt nochmal auf das Thema Pflanzen ein … „Also, ich habe mit Ansgar letztens darüber gesprochen …“ Alles horcht gespannt auf! Sogar Lottas Kopf ruckt hoch. Ansgar kann … sprechen?! „Jaaaaa …“, schmunzelt Reuben belustigt in die Runde die erstaunten Blicke richtig deutend, „… er redet … hin und wieder. Ich muss wohl der Auserwählte sein!“
„Ne!“, kontert Björg grinsend. „Ich hab‘ die Gehaltsverhandlung mit ihm geführt. Harter Hund sag‘ ich dir! Bist nicht so einzigartig, Reuben!“ Himani, beide Augenbrauen gespielt fragend erhoben, witzelt nur: „Was hat er gemacht? Dich mit unerbittlichem Blick totgeschwiegen, bis du all seinen Forderungen nachgeben hast, Björg?“ Die ganze Horde Männer lacht brüllend als Reubens rechte Hand freimütig einräumt: „Jaaa, so ungefähr … Hoch die Tassen auf unseren stärksten Mann!“ Überschwänglich stoßen alle an, Lotta schwingt … ein bisschen wortkarg … mit. Yeeaah! Wahrscheinlich kriegt er das doppelte an Lohn für den Gipfelsturm wie ich … Na ja, Hauptsache das Häuschen ist endlich legal erworben … Und er bringt die ganze Ausrüstung mit … Wohl auch Erfahrung … und mehr Kraft in den Knochen scheinbar als jeder andere …
Wo … die Kraft wohl … herstammt?! Lottas Augen ruhen einen Moment auf ihrer Tochter, wandern zur Küchenschublade, in der neben dem Handy dieses güld knöcherne Geschmeide liegt, das sie in einer kleinen Höhle in der Nähe fand und das Ruhe wie Kraft ausstrahlt, wenn sie es in Händen hält …
Vielleicht sollte sie i h r e Ausrüstung zum Berganstieg mitbringen! Ihr … ‚Besteck‘ zum Zweck der … Selbstverteidigung! Aber … Degen oder Rapier behindern bei der Erklimmung hoher Felswände. Mpfff. Sollte sie die Kette mitschleppen? Etwas albern, oder? Lotta verwirft den Gedanken über sich selber schmunzelnd gleich wieder. Als glaube sie an Ammenmärchen …, pah!
Es wird ein mehrtägiger Aufstieg. Die Wetterverhältnisse müssen halbwegs stimmen … Der Grat oben ist zu schmal, jemanden mit Fliwatüt, wie Lotta es nennt, dort freischwebend in der Luft aus hoher Höhe runterhangeln zu lassen … bei den Windverhältnissen und Felswänden.
Mulmig mit Blick auf die anstehende Bergbesteigung, nimmt Lotta noch einen Schluck heißen Tee. „Worüber … hast du … mit diesem Ansgar gesprochen?“, hakt sie bei Reuben nochmal nach. Ob es wohl um die Bergbesteigung ging? Dann will sie es wissen! „Pflanzen!“, lautet die prompte Antwort. „Hääh …?!“, starrt Lotta den Bauleiter mit offenem Mund perplex an. Sven grinst: „Sag ich doch. Er kennt sich damit aus! Vielleicht hat er ja ein paar Tipps für deinen Garten draußen bei dieser Witterung, Lotta!“Pffff, der stumme Norweger scheint ja ’ne verkappte Plaudertasche zu sein … und zuweilen mit Hinz und Kunz oder zumindest Reuben, Sven und Björg zu sprechen. Lotta gönnt sich noch einen Schluck Tee.
In der Tat! Reuben scheint sich eine Menge ausführlicher Anregungen von diesem recht schweigsamen Mitarbeiter geholt zu haben … für die künftige pflanzliche Selbstversorgung der Gastronomie des sich im Aufbau befindenden Wintersportortes. Steckt da vielleicht für Lotta später eine weitere Geschäftsmöglichkeit drin …? Vielleicht … sollte sie … auch mal … Ansgar fragen … bei den Wetterverhältnissen hier?
Erstmal noch eine Tasse Tee … und abwarten … wie das mit der Bergbesteigung läuft … Schnell nimmt Lotta noch einen Schluck vom heißen Getränk für‘s aufgekratzte Gemüt.
Wann … hatte sie begonnen …, so vorsichtig zu werden?
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