0 Neuanfang … …………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Danke für die Erfahrungen und Kenntnisse, die ich im RPG sammeln durfte. Nach einer kurzen rauschhaften Zeit gehen die Geschic...
Bevor sie ans andere Ende der Welt ziehen oder auch erstmal bis Lands End oder dem Finistère - wie es in der Bretagne heißt – soll es noch eine letzte Gastvorstellung geben. Eine größere Gruppe hat sich sogar angesagt … an diesem doch eher einsamen Küstenabschnitt. „Eine Art … Künstlerkolonie! Selber Bretonen!“, erklärt Merlin Gregorius gerade, der sich auf den Auftritt vorbereitet. Der Angesprochene beäugt etwas abgelenkt Tarek, der die letzten aufwirbelnden Herbstblätter aus der Manege fegt. Sie sind noch nicht wirklich weitergekommen, ihn heimlich wegen Lotta auszuquetschen. Irgendwie weicht Tarek immer recht geschickt aus. Vielleicht … sollten sie offensiver werden und ihm offenbaren, dass sie ihn bereits erkannt haben!
Doch noch hält etwas Malecantus zurück. Irgendwie hat er das Gefühl, dass sie sich wie Raubtiere umkreisend gegenseitig taxieren und belauern. Irgendetwas sagt ihm, dass auch Tarek langsam ahnt, dass sie ahnen, dass er ahnt, dass … Ach, was für ein Gedankenkarussell! Unwirsch schüttelt Gregorius den Kopf als wollte er diese Gedankenspiele abschütteln …
Der echte Wanderzirkus-Magier versucht sich zu fokussieren und darauf zu konzentrieren, für die nächste Vorführung wieder ein Scheinbild seiner selbst abzugeben und etwas wie eine Illusion aussehen zu lassen, was in Wirklichkeit keine ist ... Wenn er den Lykoi-Kater in einen Panther verwandelt, dann ist der auch tatsächlich in dem Moment einer.
Die Nachtpantoffel in Kaninchengestalt an des Magiers Füße waren einst etwas unleidige Zirkusbesucher, die er mittels erbaulicher ‚Trickvorführung‘, zu der alles „Ohhh …!“ und „Ahhh …!“ machte, zur Räson brachte. Na gut, dann hat er eben mal einige nicht zurückverwandelt. Und?! Wer will ihn anklagen? Seinen Fußsohlen tut es gut, so schön warm gehalten zu werden und es gab zudem tosenden Beifall, weil keiner schnallte, was wirklich passiert war. Ob Tarek kapiert …, dass es echt ist, wenn Malecantus in der Manege magisch rumwirbelt? Des Magiers Blick wandert wieder zu dem jungen Mann …
Tarek schaut kurz vom Besenschwingen auf und bemerkt das Augenmerk der beiden Männer, dass auf ihn gerichtet ist. Merlins Blickrichtung war der Malecantus‘ gefolgt als der ihm nicht recht zuzuhören schien. „Is‘ was? Hab‘ ich ein Blatt übersehen?“, blafft Tarek die beiden Zirkusleute ziemlich garstig an. Er sollte das nicht tun, ist ihm klar, aber irgendwie … kriegt er seine Laune heute nicht recht in den Griff. Ständig fegen, wischen, putzen … als sei er … der Reinigungsdienst. Ach verdammt, dass ist er hier ja auch! Grmmmpfffffff … Tareks Stimmung wird noch mieser.
Leicht das Haupt schüttelnd wendet Merlin sich wieder ab … W a s fand Lotta bloß an dem …? Na ja, irgendwie haben sich die beiden ja auch getrennt … wohl nicht ohne Grund! Armes Kind … bei so einem Vater!
Merlin assistiert als angehender Zauberlehrling mittlerweile mehr in der Manege. In diesem äußerst Menschenleeren Landstrich hat Malecantus weniger Befürchtungen wie sonst von anderen Präsenzen. Zumindest spürte er keine anderen. Seit einigen Jahrhunderten bereits hält sich der 850jährige Magier sowohl vor Vampiren wie seinesgleichen bedeckt, seit er in Ungnade wegen … einem kleinen Gefallen fiel. Merlin ist der einzige Okkulte in seiner Nähe, den er noch duldet.
„Alles klar soweit?“, nestelt Merlin noch etwas Gregorius Kragen zurecht und wischt ein letztes Staubkorn von dessen Mantel, bevor er ihm einen zarten Kuss auf die Lippen drückt. Malecantus lächelt selig, streicht seinem ‚Lehrling‘ sanft mit einer Hand über die Wange als er ein leichtes Schnauben aus einer Ecke der Manege vernimmt.
Zeigt die ‚Reinigungskraft‘ leichten Neid oder Abneigung ob der Liebkosungen zwischen den beiden? Ganz sicher ist sich Gregorius nicht, was es zu bedeuten hat, dass Tarek leicht angesäuert wirkend aus dem Zelt abdampft. „Verstehst du das?“, wendet sich Malecantus mit gerunzelten Brauen an Merlin. Der zuckt auch nur ratlos mit den Schultern. „Wie müssen mal etwas direkter werden, fürchte ich. Sonst wird das nichts. Ich hab‘ echt keine Ahnung, was den umtreibt. Oder … w a s er hier für ein Spiel treibt!“
Die beiden Magier werden von der sich langsam füllenden Manege abgelenkt. Ganz leicht spürt Malecantus … nicht direkt etwas Okkultes … aber etwas … nah dran. „Merkst du es auch?“, wispert er Merlin zu. „Ja!“, schaut der irritiert auf. „W a s ist das?“ Er muss immer wieder neu durch die Jahrhunderte lernen … wie sich etwas für einen Magier anfühlt, wie sich die Wahrnehmung der Umwelt durch den eigenen okkulten Zustand verändert. „Sixamer!“, raunt Malecantus dem Zauberlehrling zu. „Da drüben. Der da im karierten Hemd. Sind das diese Künstler?“ Gregorius deutet zu einer Gruppe um eine Rothaarige herum hin.
Merlin lässt vorsichtig den Blick schweifen: „Wird das gefährlich für dich? Für uns beide?“ Ein leichtes Lachen des Freundes holt ihn zurück. „Nein, nein!“, beschwichtigt Malecantus lächelnd. „Mit denen hab‘ ich keinen Dissens. Die mischen sich bei den anderen Okkulten kaum ein, halten grundsätzlich gerne ihre Tarnung aufrecht. Ich bin auch noch nicht vielen begegnet. Die suchen erst seit gut achtzig Jahren diese Welt heim. Vielleicht stehen die in Verbindung mit so einer Mutterpflanze, die mal in den Vierzigern des letzten Jahrhunderts auftauchte und das ganze Militär in einer Stadt in Atem hielt. Wie hieß die noch …? Strange … irgendwas!“ Fasziniert hört Merlin zu. Es gibt so viel erneut zu lernen … Er würde auch gerne ewig auf Erden verweilen … so wie Malecantus!
Die beiden Magier beginnen mit der Vorstellung. Der Lykoi-Kater wird zum Panther, ein umherstreunendes rot gestreiftes Kätzchen zum brüllenden Tiger. Malecantus ist sich bewusst, dass dieser Sixamer dort genau weiß, was er tut. Aber …, so schätzt der Magier ein …, E.T. wird schweigen – wie es deren Art eben ist. Er würde sich ja sonst selber enttarnen. Seine ‚Freunde‘ wissen sicher nicht, was er ist! Zufrieden mit seiner Einschätzung entbietet Malecantus entspannt den nächsten Trick. Merlin fügt sich, statt eines Zuschauers in ein Kanin und wieder zurück verwandelt zu werden. Noch ein paar Feuerzauber und einige liebliche Köstlichkeiten für die Damen und Herren wie aus der Luft gezaubert ... Ein wenig in Luft aufgelöst und teleportiert … „Ohhh! Ahhh!“ Beifall klatschen … Die Zirkusleute verbeugen sich zum Ende der Vorstellung.
Überrascht stellt Malecantus fest, dass die Besuchermenge sich nicht einfach zerstreut und das Zelt verlässt. Nein! Dieser Sixamer marschiert geradewegs auf sie zu, mit den Freunden im Schlepptau. „Super Vorstellung, die Herren Magier! Ich hatte ja gar nicht geahnt, dass wir hier auf echte treffen als Erín diese Veranstaltung vorschlug. Jayyden Lexxo!“, stellt sich der Sixamer freundlich vor und deutet auf die Rothaarige neben ihm, die wohl die besagte Erín ist. „H-ä-m …Pfffff, öhm!“, haspelt Malecantus völlig überrumpelt so mir nichts dir nichts vor versammelter Meute verraten zu werden. So sprachlos hat Merlin ihn noch nie erlebt. Vorsichtig beäugen beide Männer den Rest der Truppe, der sich … gar nichts dabei zu denken scheint, dass waschechte Magier vor ihnen stehen. Der als Caíroc vorgestellte grinst nur leicht mit Blick auf diesen Jayyden und meint fröhlich: „Wir sind mittlerweile einiges gewöhnt. War wirklich toll, was ihr beiden vorgestellt habt. Wo ist denn der Panther geblieben?“ Neugierig schauen sich alle Gäste um und sehen den lieblichen Lykoi-Kater um die Ecke biegen. „Da!“, deutet Gregorius ergeben auf das Kätzchen. Scheint ja jetzt eh egal zu sein. Die Gruppe spendet erneut klatschend Beifall für diesen gelungenen waschechten Zaubertrick. Ist ja schließlich auch eine Kunst, Magie zu beherrschen.
Merlin vergewissert sich dennoch, dass Tarek gerade von der ganzen Chose nichts mitbekommt. Wobei er sich fragt, wie lange sie das noch ernsthaft verborgen halten können, wenn man zusammen durch die Lande zieht. Sie haben ihm Merlins Schlafwagen zugewiesen und werden sich Malecantus Waggon auf den Weg nach Übersee teilen. Morgen werden sie bis zur Westküste weiterziehen und sich nach einer Überfahrt umschauen.
Da Tarek nicht in der Nähe zu sein scheint, fragt Merlin nun doch etwas interessiert nach: „Wie ist Sixam denn so?“ Dieser freimütige Künstlertrupp gefällt ihm. Einfach mal kein Versteckspiel und mit ein paar mehr Leuten geschwätzt als die letzten Wochen nach dem allgemeinen Aufbruch … So sehr Merlin Malecantus alleinige Gegenwart genießt … ein bisschen mehr Gesellschaft ist schon schön. Auch Gregorius vermisst schon seit langem, sich einfach mal wieder offen und frei unter vielen Sims zu fühlen. Dieses ewige Vorsehen Müssen war nie sein Ziel, nur eine zwingende Notwendigkeit. Früher hatte er Gesellschaften und Amüsements jeglicher Art zelebriert, bis … er sich verkalkulierte.
„Sixam ist einfach wundervoll!“, schwärmt die Dame namens Prudence gerade allen vor, was Jayyden ein entzückendes Lächeln auf die Lippen und in die Augenwinkel zaubert. Das scheint seine Angebetete zu sein, will es Malecantus scheinen. Und diese Erín scheint mit diesem Caíroc liiert zu sein. Beide senden sich einen leicht verschwörerischen Blick zu und einen wohlwollenden auf das Paar vor ihnen. Die hatten sicher auch ihre Geschichte miteinander …
„Dürfen wir zu einem Umtrunk einladen?“ Merlin vergewissert sich mit kurzem Blick zu Gregorius, dass es ihm auch recht ist, die neue Bekanntschaft etwas auszudehnen. Der Abend wird lang und gemütlich und birgt weitere Überraschungen. So erfahren die Künstler, wohin die Reise der Wandersleute weiter geht und Merlin und Malecantus im Gegenzug, dass in Übersee eine magische Bürgermeisterin Erdnuss nebst ‚zauberhaftem‘ Gatten weilt. „Hinterhältiger Scharlatan?“ Malecantus kramt in seinen Erinnerungen. Ist er dem je begegnet? Diese neuen Freunde werden ja immer interessanter …
Es geht schon auf die frühen Morgenstunden zu und noch immer haben sich alle viel zu erzählen … bei zunehmendem Alkoholspiegel. Erneut wird fröhlich angestoßen … als dann doch noch die etwas traurige Berichte Malecantus und Merlin leicht wieder auf den Boden holen …, warum sie am letzten Standort so eilig ihre Zelte abbrachen … „Alle fort, in alle Winde verstreut … Tot!“, resümiert Merlin gerade resigniert die letzten Ereignisse vor ihrer abrupten Abreise. Erín hörte aufmerksam zu …!
„Ihr kanntet … Miyu Watanabe? Und … eine Lotta … Långstrump?“ Zum zweiten Mal in dieser Nacht fehlen Malecantus die Worte. Auch Merlin guckt die Rothaarige entgeistert an. Kennen sich etwa alle Rotfüchse untereinander? Beide Männer warten stumm und mit leicht wildem Blick auf weitere Erläuterung …, die auch folgt.
„Es wird immer fantastischer!“, raunt Merlin mit recht belegter Stimme in die Runde, nachdem Erín von der alten Bekanntschaft zwischen Don und den Watanabes wie auch Dons Träumen über Lotta Långstrump Kunde gibt. Die frühere Oberrichterin in ihr ist entfacht. „Es ist deine oberste Pflicht, Gregorius, dieser Lotta ihre Erinnerung zurück zu geben! Sonst begehst du schweres Unrecht!“ Jayyden rollt mit den Augen unter dem gestrengen Blick Eríns, der ihn kurz streift. Irgendwie ereilt ihn ein schlimmes Deja Vue, weil er einst Prudence gehörig blitzdingste, was in etwa dem gleichkam, was Malecantus mit seinem Fluch bei Lotta anrichtete.
Pru ganz leutselig räumt nur ein: „Oh ja, das kenne ich. Wie gut, dass es vorbei ist, nicht wahr Jayy!“ Der ‚Beklagte‘ erhält sogar noch einen Wangenkuss von der treuherzigen Liebsten trotz seiner früheren Schandtat. Etwas verlegen senkt der Sixamer Kommandeur den Blick und sieht gerade noch, dass Malecantus sich ähnlich gescholten vor diesem schrecklich prüfenden Blick Eríns windet. Üben die so etwas in der Richterschule? Das arme Sünderlein auf der Anklagebank mit zürnenden Blicken niederzuringen? Muss wohl ein ganzer Studiengang sein, so wirksam wie Erín das zuweilen einzusetzen vermag ... Caíroc grinst dazu nur. Er kennt seine Erín! Das ist auch … ein Stück weit Schauspielkunst! Brauchte er auch früher als Winkeladvokat, wenn sie sich im Gerichtssaal einen filmreifen Schlagabtausch lieferten.
Fast schon am nächsten Morgen werden Nummern ausgetauscht und Versprechen abgerungen, sich ja zu kümmern und in Kontakt zu bleiben. Noch weiß keiner genau, wo Lotta tatsächlich steckt. Merlin und Malecantus planen daher erst einmal, ihre Reise Richtung Finistère fortzusetzen. Der Wilde Westen ruft. Beide Magier sind auf das andere zauberhafte Gespann dort gespannt und scheinbar gibt es ja Interessenten für ihre Vorstellungen, wenn man den Anruf dieser Moema bedenkt. Sie werden sich in Verbindung setzen, sobald sie … drüben sind.
About Die Sims Kreative Ecke
Teile Screenshots, Geschichten, Builds, benutzerdefinierte Inhalte, Mods, Herausforderungen, Vorschläge und lustige Momente aus deinen Sims Spielen.311 PostsLatest Activity: 12 days ago