0 Neuanfang … …………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Danke für die Erfahrungen und Kenntnisse, die ich im RPG sammeln durfte. Nach einer kurzen rauschhaften Zeit gehen die Geschic...
„Was … sucht ihr in unserem Garten?!“ Die drei Frauen – nun auf der verkehrten Seite des Gebüsches, hinter dem sie sich geduckt hatten – fahren heftig zusammen, als sie von einer markanten Stimme angerufen werden, die in Farsanes Haus hinter ihnen im Türrahmen steht.
„Ähm, äh …“ Miyu ist schon viel im Leben gewöhnt gewesen, aber so langsam ist sie auch einfach nur noch erschöpft, überfordert, nicht ganz Frau der Lage … Zuviel passiert auf einmal. Irgendwie hatte sie gehofft, eine junge Frau würde hilfsbereit in dieser Tür erscheinen – jene besagte Farsane. Stattdessen steht dort ein vollbärtiger wehrbereiter stattlicher Herr, der sie arg an den Sultan erinnert. Auch das Prachtgemäuer weckt unangenehme Erinnerungen …
Khulan scheint ähnliche Gedanken zu hegen. Der Wagemut von vorhin verfliegt. Misstrauisch beäugt sie die Figur im hellen Schein des Innenlichtes. Dennoch wagt sie sich einige Schritte vor. „Wir suchen … Farsane!“ „Farsane?“, kommt es fragend zurück. Farsane, Farsane? Vielleicht die Vorbesitzer?
„Wohnt sie hier?“, hakt Khulan forschend nach. Der Kerl lässt sich zu sehr Zeit mit einer Antwort! Die Mongolin beobachtet, wie der Mann vor ihr mit etwas zusammengekniffenen Augen seinen Bart krault und eine Antwort abzuwägen scheint, während er seinen Blick langsam über die drei Frauen gleiten lässt.
Die recht beringte Hand sät noch mehr Verdacht in Khulan, dass sie hier möglicherweise einen recht windigen Händler vor sich haben, der nicht unbedingt auf redliche Weise zu dem ganzen Prunk kam und auch sonst kaum Skrupel in seinen ‚Geschäften‘ kennt. „Jaaaaa, natürlich …! Ja, ja! Seid ihr … Freundinnen von ihr? Kommt nur herein. Wir freuen uns … auf Bekannte von … … … äh, Farsane!“
Miyus und Yunas Nackenhaare stellen sich auf. Betroffen schauen sie sich gegenseitig an. Irgendwie erscheint ihnen das Ganze auch äußerst suspekt. Kein weiteres Nachfragen, was sie hier mitten in der Nacht hinter einem Busch machen? Das zögerliche Antworten des leicht verschlagen dreinblickenden Herrn fällt auch ihnen auf. Khulan hingegen tastet sich keck weiter vor: „Und Sie sind …?“
Wieder dauert es eine Weile, bis ihr Gegenüber sich seinerseits schrittweise auf scheinbar ganz wackligem Boden an Kenntnissen vorwärts wagt: „Ihrrrrrr … gutmütiger … Großvater?!“ Eher wohl der böse Wolf!, geht es Yuna durch den Kopf und merkt wie ihre Mum schon leicht weiter zurückweicht, sie sacht nach hinten zieht …
„Vielleicht bitten Sie unsere … ‚Freundin‘ erst einmal an die Tür, damit wir mit ihr sprechen können?“, schlägt Yuna vor. Keine der drei Frauen ist im Moment gewillt, einen Fuß über die Schwelle des Hauses zu setzen. „Oh, oh Farwane schläft noch!“, erwidert der so überaus gastfreundlich gesinnte Herr. „Doch kommt nur rein und trinkt erst einmal eine feine Tasse Kaffee!“ Von solcher Art Kaffee hat Miyu eindeutig die Nase voll.
„Farwane? Hah!“, empört sich Khulan mit in die Hüften gestemmten Fäusten. „Du willst uns wohl auf den Arm nehmen!“ Unvermittelt wechselt sie in weniger höfliche Anrede. „Was ist mit der Farsane passiert, die hier wohnen sollte?“ Ebenso unvermittelt fällt die Maske und barsche Antwort folgt: „Was weiß ich! Ich wollte nur freundlich sein … Ihr müsst euch doch … offenkundig verstecken? Na, da seid ihr doch an der richtigen Adresse!“ Wieder wird einladend die Tür offengehalten, begleitet von hämischem Gelächter … „Wir haben Besuch! Kommt mal alle her!“
Das ist das Signal zum Aufbruch! „Das ist eine Falle! Los, hauen wir ab!“, schreit Khulan aufgebracht und macht auf dem Absatz kehrt. Zu Dritt rasen die Frauen auf die nächsten Gassen zu, verschwinden in den dunklen Schatten von Torbögen und dem Gewirr von Basarständen.
Nach einer Weile gönnen sie sich - stark keuchend - endlich innezuhalten. Frustriert und ermattet lassen sie sich an Ort und Stelle auf dem harten Steinpflaster nieder. Niemand scheint ihnen gefolgt zu sein. So weit so gut! Sie brauchen ein paar Minuten, um halbwegs wieder zu Atem zu kommen, den Puls zu entschleunigen.
„Und nun?!“, fasst Yuna ihre desaströse Lage zusammen. Müde lässt sie ihren Kopf auf die angewinkelten Knie sinken. Faisal und Romana sind verschwunden. Die beiden in dieser großen Stadt wiederzufinden gliche der Suche einer Nadel im Heuhaufen. Die erhoffte Anlaufstelle in Persien hat sich auch zerschlagen. Miyu versucht Fassung zu wahren, aber es will ihr zum allerersten Mal auf dieser ständigen Flucht vor allem und jedem nicht mehr ganz gelingen. Tränen verschleiern ihren Blick.
„Es tut mir so leid, Yuna! Ich treffe einfach … die falschen … Entscheidungen. Ich weiß nicht … weiter!“ Diese Hoffnungslosigkeit einzugestehen, die sie gerade überwältigt, lässt Miyu noch mehr in sich zusammensacken. Sie haben kein Geld, keine Verbindung mehr zu irgendwem noch, kein Handy … Jack muss schon vom Schlimmsten ausgehen, denn sie haben sich noch nicht einmal mit einem Brief oder irgendeinem anderen Zeichen wie vereinbart bei ihm melden können.
Auch Yuna bricht jetzt in Schluchzer aus, weil sie keinen Ausweg aus ihrer desolaten Lage mehr erkennen kann. Ein Arm legt sich um ihre Schulter, Khulan drückt sie fest an sich, liebkost Yunas tränenverschmierte Wange. „Gebt euch nicht auf! Das ist nicht das Ende!“ Schniefend blickt Yuna zur geliebten Freundin hoch. Auch Miyu richtet ihren fragenden Blick auf das immer noch recht wagemutig wirkende Mädchen. Wo kommt sie nochmal her? Miyu fallen wieder Irunns Wort ein, dass Yuna sich etwas vorsehen sollte …
„Mein Weg ist euer Weg! Zumindest, wenn ihr die nördliche Seidenstraße in Erwägung ziehen könntet.“ Miyu schluckt leicht als sich alle drei wieder in die Höhe stemmen. Es geht auf den Winter zu … Es würde bitter kalt werden in den endlosen Steppen der nördlichen Breiten. Es gäbe kaum Menschen, kaum Ansiedlungen in dem weiten Areal. Jack würde wiederum nichts von ihnen hören … Yuna klammert sich an Khulan wie eine Ertrinkende, weint haltlos … Miyu kann das Wechselbad zwischen Verzweiflung und Hoffnung ihrer Tochter regelrecht körperlich spüren. Ihr Magen verengt sich. Was, wenn das wieder eine Fehlentscheidung ist? Wir wären absolut abhängig von Khulan!
Miyu macht sich nichts vor. Jacks Forschungsreisen führten ihn kaum in nördliche Hemisphären und etwas winterfest in einer immer noch annehmlichen Winterskihütte zu sein, bedeutet nicht, sich in einer Region mit Permafrost tatsächlich bewähren zu können. Dafür fehlt es Miyu und Yuna schlichtweg an Erfahrung.
Ganz pragmatisch wirft Khulan ein: „Ihr könnt ja noch ein Weilchen über meinen Vorschlag nachdenken. Erst einmal brauchen wir was anderes am Leib – oder zumindest ums Haupt, um hier besser untertauchen zu können.“ Sie zeigt sich nicht im mindesten verstimmt, dass Miyu und Yuna nicht gleich antworten und dreht sich einfach um, um systematisch die unbewachten Markstände zu durchstöbern. „Was die hier alles unverschlossen liegen lassen …“ Yunas Augen blinzeln unter Restfeuchte ganz verliebt die junge tapfere Mongolin an.
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