0 Neuanfang … …………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Danke für die Erfahrungen und Kenntnisse, die ich im RPG sammeln durfte. Nach einer kurzen rauschhaften Zeit gehen die Geschic...
Mit Mühe und unter lautem Fluchen hatte Kapitän van Houten das Schiff wieder unter Kontrolle bringen können. Nun dümpeln sie wieder in völliger Windstille vor sich hin. „Was zum Teufel war das?“, faucht der Pirat wiederholte Male aufgebracht. Nie zuvor war ihm ein so plötzlich auftosender und bald darauf abflauender Sturm in diesen Breitengraden untergekommen.
Malecantus spürte es gleich, als er wieder an Bord kam … diese verblassende fremde Präsenz an Tanuí - als umwebe ihn ein leichter Duft okkulter Nachhaltigkeit. Der Insulaner fühl in seinem Rücken des Magiers bohrende Blicke. Was weiß der schon wieder? Oder was ahnt er zumindest? Immer wieder ist Tanuí über Malecantus Fähigkeiten überrascht. Aber scheinbar will ihn der Magier nicht hier vor versammelter Mannschaft ansprechen.
Nur Merlin wirft schon mal eine Frage mit wundersam erstaunten Augen auf: „Wie … hast du den Sturm da draußen in der See so heil überstehen können, Tarek?“ Er nennt Tanuí oft noch bei dem ihm zuerst bekannt gewordenen Namen, was dem Insel-Exilanten bitter aufstößt, weil er mit seiner Zeit auf Batuu und dem ganzen Elend zu gerne abschließen würde.
„Bin halt ein exzellenter Schwimmer!“, erwidert Tanuí einfach nur keck dem Zauberlehrling und schaut vorsichtig zu Malecantus rüber, der leicht die Stirn runzelt. Auch Merlin hebt eine Braue als er dichter an Tanuí herantritt und plötzlich etwas für ihn Fremdes an ihm bemerkt, was sich aber schon wieder zu verflüchtigen scheint. „Was …?“ Verwirrt schaut auch er zu Malecantus rüber, der nur leicht den Kopf schüttelt. Sie werden wohl später unter sechs Augen klären, was hier die letzten Stunden passiert ist …
Van Houten hocherfreut, seinen Fahrgast wieder sicher an Bord zu haben, schlägt Tanuí wohlwollend auf die Schulter: „Na, dass nenne ich aber ein Glück. Musst dich ja wirklich hervorragend wie ein Fisch im Wasser bewegen, wenn du das überstanden hast. Wie hast du es denn bloß geschafft, wieder aufzuschließen. Wir waren ganz schön abgetrieben worden …“ So ein Großsegler lässt sich nicht einfach wenden. Sie hätten nicht wieder kehrt machen können.
Malecantus ist ganz gespannt auf Tanuís Ausrede. Denn dafür hält er dessen Äußerungen. Sicher kann er gut schwimmen …, aber das … übersteigt doch die Fähigkeiten eines Normalsterblichen. Noch immer fühlt der erfahrende Magier den übernatürlichen Hauch, der Tanuí anhaftet. Merlin hatte es zuletzt auch bemerkt. Sein Spürsinn als Eleve ist nur noch nicht sehr ausgeprägt.
„Ja, ich … also … mit meiner ganzen Kraft …“ Tanuí windet sich nun doch etwas verlegen um eine Antwort. Wie soll er bloß erzählen, was ihm widerfahren ist da unten 2000 Meilen unter dem Meer? Gregorius schmunzelt in sich hinein. Nein, hier soll nicht allzu viel verraten werden. Ich möchte dieser neuerlichen Geschichte und Geschicke um diesen Tanuí lieber in etwas verschworener Runde auf den Grund gehen.
„Oh, ganz erschöpft, der Kleine. Wir kümmern uns schon um den ‚aus Seenot‘ Geretteten!“, grinst Malecantus unter leicht ironischer Betonung den Kapitän an, während er einen Arm um Tanuís Schulter legt und ihn mit festem Griff die Treppe abwärts unter Deck zieht. Mit den Augen bedeutet er Merlin durchdringend, ihnen zu folgen. Ganz behaglich ist dem ehemaligen Inselmann gerade nicht …
Unten angekommen, drückt Malecantus Tanuí auf einen Stuhl nieder. „Erzähl‘ und lass nur ja nicht wieder etwas aus! Davon habe ich langsam die Nase voll, wenn du was verheimlichst!“, fährt er den jungen Mann barsch an. „Jo, besser ist das!“, pflichtet auch Merlin bei, allerdings weniger angriffslustig als sein Gespiele und hockt sich erwartungsfroh rittlings auf einen der Stühle nieder. Er ist eher neugierig. Malecantus hingegen möchte zu jeder Zeit immer genau wissen, womit er es zu tun hat - besonders wenn fremde Präsenzen im Spiel sind, denn genau danach ‚riecht‘ Tanuí geradezu für ihn.
„Ein Meermann … half mir!“, gesteht Tanuí zögerlich so unter Druck gesetzt. „Und weiter!“, wedelt Malecantus gebieterisch mit einer Hand. „Das war doch noch nicht alles!“ Mit Schrecken erinnert sich Tanuí gerade wieder an diese Handbewegung, die aus einem Sturmtruppler ein Gnom machte. So mit Links aus dem kleinen Finger heraus sozusagen … Hastig sprudelt er alles weitere hervor: „Dieser Paka’a … von der WiWo … Bastion unten … am Meeresgrund … Käpt’n Efraim … Frühjahr … gen Westwinde … durch den Pazifik … nach Takatuka …“
„Häh?“, kratzt sich Merlin irritiert am Kopf. „Das war jetzt etwas zu schnell! Wer war wo? Und wohin sollst du?“ Malecantus hingegen winkt ab. „Ich verstehe sehr wohl!“ Er fixiert Tanuí einen Moment mit seinen irisierenden Augen, wohlweißlich wissend, welch einschüchternde Wirkung dies erzielen kann. Er wendet es auch nur ganz selten bei Merlin an …, falls er ihn mal etwas zur Raison bringen und deutlich machen muss, wer hier der Meistermagier ist!
„Nun!“, startet Malecantus seine eigene Zusammenfassung des Gehörten. „Dieses WiWo-Blatt scheint ja einige Okkulte Figuren bei sich zu vereinen. Einem Meermann begegnete ich persönlich noch nie in meinen ganzen … Jahren nicht.“ Gerade noch hält sich Gregorius zurück, seine 850jährige Lebenszeit zu erwähnen. Er selber behält seine Geheimnisse nämlich sehr gerne für sich.
„Das wird ja immer interessanter, diese Zeitung! Ich bin auch schon sehr gespannt auf unsere ‚zauberhaften‘ Gastgeber im Casino Amerikas.“ Das sie dort von waschechten Magiern empfangen werden, hatte Malecantus bereits von der Künstlerkolonie vernommen. Und scheinbar ist ihm keiner dieser Okkulten übel gesonnen. Vielleicht über die Jahrhunderte … ist mein Frevel in Vergessenheit geraten? Malecantus hofft dies inständig. Das ständige Versteckspiel vor Seinesgleichen wie auch insbesondere vor Vampiren ist er langsam so leid.
Merlin hängt noch einer anderen Äußerung nach: „Kät’n Efraim Långstrump? Lottas Vater … lebt?“ Verwundert lupft er beide Augenbrauen. Viel erzählt hatte Lotta nie, aber das, was er hörte, klang danach, dass sie wohl all ihre Liebsten verloren hätte.
„Ja, ich glaube schon!“ Ein Strahlen erhellt einen Moment Tanuís Gesicht, das im gleichen Moment aber wieder erlischt. „Ich freue mich so sehr für Lotta und bin heilfroh …“, seine Stimme wird immer leiser. „… dass ich ihn nicht auch noch auf dem Gewissen habe. Er war mir … wie ein zweiter Vater!“ Emotional überwältigt schlägt der Insulaner die Hände vor das Gesicht.
Dass ausgerechnet Malecantus ihm mitfühlend einen Arm auf die Schulter legt, hätte Tanuí jetzt nicht erwartet. Merlin auch nicht. Aber der Magier weiß nur zu gut, wie sich selbstverschuldete Einsamkeit anfühlen kann, über soooo lange Zeit. Seine ganze Sippe hatte er vor den Kopf gestoßen für ein bisschen … Anerkennung eines holden Vampires, den er für seinen Freund hielt. „Ja, man kann so jung, so dumm, so … verblendet sein und alles …, alles mit einem Federstrich zerstören … Das weiß ich wohl!“
Abwartend schaut Merlin seinen Geliebten an, ob der noch mehr über seine uralten paranoiden Ängste offenbart. Drängen will er nicht. Es scheint ihm schon lange her, aber in Malecantus Innersten festgenagt wie ein Blutegel zu sein, der ihm einige Lebensfreude entzog und den Magier zuweilen griesgrämiger macht, als er sein müsste. Aber Malecantus schweigt sich vorerst weiterhin über seine Vergangenheit aus.
Tanuí wagt etwas hoffnungsfroher sein Antlitz zu den beiden Magiern zu heben. „Wenn nur ihr beiden mich nicht gänzlich verdammt, will ich aufrecht meinem Schicksal entgegentreten und mich meiner letzten Wochen auf Erden erfreuen.“
Ups! Wieso gibt es jetzt einen Stoß gegen die Brust?„Was redest du da von Schicksal und letzten Wochen …?“, kontert Malecantus verärgert Tanuís ergebene Rede. „Wenn ich mich so leichtfertig aufgegeben hätte wie du es gerade tust, säße ich jetzt garantiert gerade nicht so leibhaftig vor dir! Hör‘ auf mit so einem Geschwafel!“ Oh ja, er hatte sich durch Einiges in einigen Jahrhunderten durchkämpfen müssen. Der Trank des Alterungsstopps machte ihn schließlich nicht unverwundbar. Immer wieder hatte Malecantus seine Haut, sein Leben retten müssen. Gerade auch, wenn er mit verbotenen Früchten, Blumen und Bienchen zugange war …
Und dennoch … hatte er nie seine Finger davon lassen können. Ach ja, immer wieder mit dem Feuer zu spielen liegt ihm wohl im Blut! Und gerade tut sich nochmal eine neue Welt, ein neues Wagnis vor ihm auf. Inselvölker, Meeresbewohner … Ahhhhh! Ein wenig schwelgt Gregorius in pikanten Erinnerungen. Also, das Barockzeitalter war doch …
„Gregorius!“, unterbricht Merlin Malecantus abwegige Gedanken. „Deine Stimmungsschwankungen erstaunen mich doch immer wieder. Dein Minenspiel ist zuweilen wie ein Wechselbad zwischen Blitzgewitter und Sonnenschein!“ Beipflichtend nickt Tanuí. Recht schlau wird er aus Malecantus nicht. Beschweren will er sich aber bestimmt nicht. Letztendlich akzeptieren ihn die beiden ja scheinbar … irgendwie. Gregorius grinst nur dazu. Hört er alles nicht zum ersten Mal.
„Aber wie unser kapriziöser Freund hier sagt …“, wendet sich Merlin nun Tanuí zu, „… denke ich auch, dass du dich nicht gleich über Bord werfen solltest! Und wir begleiten dich natürlich, oder?“ Merlin dreht sich wieder Malecantus zu. „Du kannst ihm doch sicher helfen, heil über den Pazifik zu kommen!“
„Kapriziös, mhm?!“ Malecantus ist mittlerweile wieder recht erheitert. „Du hältst mich also für kapriziös, du … Chorknabe!“ Verschmitzt lächelt er Merlin zu.
„Weißt du, Tanuí …“, wendet sich Gregorius wieder huldvoll dem Schuldgeplagten zu, „… unsere Gnädigkeit verdankst du meinem fehlbaren Lebenswandel und seiner klösterlich angehauchten unfehlbaren Grundgüte. Natürlich kommen wir mit nach Takatuka! Das könnte uns sogar noch besser helfen, Lottas Fluch zu brechen, wenn wir … etwas mehr über ihre alte Heimat erfahren und … ihren Vater treffen …“ Vielleicht erfahre ich auch etwas mehr … über ihre sonderbaren Kräfte und den wundersamen Wolf, dessen Aura mich das erste Mal zu Lottas Haus leitete! Malecantus war diesem Geheimnis die ganze Zeit nie auf die Spur gekommen – wohl auch dank seiner beim Rotschopf verursachten Amnesie. Das wurmt ihn immer noch sehr.
Tanuí kann nur noch ungläubig den Kopf zwischen den beiden Magiern hin und her schwenken. „Chorknabe? Kloster? Merlin?“, fragt er lachend. „Äh, und ihr kommt mit? Ich dachte … ihr sucht nach der Showeinlage in Amerika wieder nach Lotta! Und … und … was wird aus eurem verpackten Manegen Zelt, euren Wohnwagen da in der Ladeluke. Die passen doch nie auf ein … auf ein … Ausleger-Kanu.“ Die Aussicht, nicht allein die Reise über den Pazifik antreten zu müssen, freut Tanuí ungemein, aber … kann es … wirklich sein, dass … die beiden mich begleiten würden?
„Ich war Chorknabe in einem Kloster! Das stimmt! Ist doch nichts Verwunderliches!“ Merlin kann Tanuís Aufregung gar nicht verstehen. „Oh, ja!“, lächelt nun Malecantus leutselig und bietet seinen Goldschatz ‚feil‘. „Mit wunderbarer Goldkehle, die wir vielleicht zu etwas mehr Geld machen sollten …!“ Was ihm einen leichten liebevollen Rüffel des Angepriesenen einträgt: „Was du nicht alles in Gold umwandeln willst, mein lieber Gregorius … Kommerz ist nicht alles!“
Gespielt aufseufzend rechtfertigt Malecantus sein Ansinnen. „Also wirklich, als wäre ich nur hinter Kohlen, Mäusen, Moneten her. Das ist doch sonst dein Revier, die Geschäfte zu überblicken, guter Merlin. Hast du doch bei Lotta auch gemacht! Ich denke aber zur Abwechslung mal mit … bei unserer Haushaltslage. Tanuí hat nämlich recht. Wir passen nicht alle auf so ein kleines Kanu. Wir buchen einfach eine weitere Passage bei unserem guten Kapitän van Houten und gegebenenfalls auch die Lagerung einiger unserer Sachen über die nächsten Wochen! Wir sollten nicht alles mitnehmen … in diesem Land der unbegrenzten Möglichkeiten!“
Merlin denkt einen freundlichen Moment an die gemeinsame Arbeit in Lottas Garten zurück. „Ach ja, Lotta … Eine feine Zeit war das! Säen, ernten …entsaften …“ Tanuí zieht der Gedanke daran etwas eifersüchtig den Magen zusammen, verspürt er erstaunt an sich selber. Er hatte die Magier damals unbedingt loswerden wollen, weil sie seinen Interessen im Weg zu stehen schienen und weil er dachte, also, dass zumindest Merlin … Und jetzt helfen sie ihm! Wie verzwickt das Gefühlsleben doch ist …
Und was hatte Malecantus gerade noch gesagt? „Ihr wollt mit einem Piratenkutter nach Takatuka?“ Regelrechtes Entsetzen befällt den jungen Insulaner. „Unmöglich!“
„Ach ja!“, fällt Merlin jetzt wieder ein. „Da bist du uns auch noch eine Erklärung schuldig! Was hat das mit deiner Abneigung gegen Piraten auf sich? Ich meine, wir alle wollen nicht von einem überfallen werden, aber dein Erschrecken … ging doch etwas weiter, als du das Schiff sahst. Dabei ist van Houten doch ein ganz feiner Kerl und seine liebliche Bente obendrauf erst recht.“ Neugierig hebt sich auch Malecantus Blick wieder.
Über die Piratenbraut Mae Meddock, die er und Lotta einst liebten, mag Tanuí aber noch immer nicht berichten, windet sich wie ein Aal, als er nur allgemein von den Piratenüberfällen auf Takatuka berichtet … „Häufig suchten sie unsere Insel heim. Wir konnten sie immer erfolgreich abwehren … Mein, äh … das Inselvolk wäre doch völlig irritiert, wenn ich jetzt im Schlepptau mit solchem Gesindel ankäme, auch noch nachdem … nachdem ich …“ Er gerät ins Stocken. Merlin vollendet seinen Satz „… nachdem du – wie du glaubst - eine noch größere Bande anschlepptest? So wie ich verstand, wären sie aber sowieso gekommen - auch ohne dein Zutun. Hatten dich aber … umgarnt, getäuscht … für ihre Zwecke noch zusätzlich benutzt. Du warst … ein Dummkopf!“
So wie ich einst …, geht es Malecantus durch den Kopf. Nein, eigentlich hätte er selber keine Rechtfertigung, Tanuí zu verurteilen. Auch wenn ihn das Schicksal Lottas und der Insulaner sehr dauert. Es ist aber nicht seine Aufgaben, hier zu richten. „Warten wir doch erst mal ab, wie dein … Volk und Lottas Vater reagieren werden, Tanuí. Und das mit van Houten erklären wir dann schon!“, wendet er ein paar aufmunternde Worte an den Inseljungen. „Du bist nicht allein!“
Nein! Tanuí sollte nicht einsam sein. Malecantus hat zu viele Jahrhunderte zwangsweise selber aus Verfolgungsängsten die Einsamkeit gelebt, sehnt sich mehr denn je nach Gemeinschaft. Er hegt selber zunehmend einen kleinen Funken Hoffnung auf Vergebung - zumindest bei seiner Art. So wie er und Merlin sich Lottas anzunehmen versuchten, möchte er jetzt ebenso Tanuí unter die Arme greifen, auch wenn er sich zuweilen über diesen Knaben aufregt. Aber Vielleicht soll es ja so sein, dass das Kind wieder … zu seinem Vater findet und Lotta … nach Takatuka zurückkehrt!
Etwas zuversichtlicher als er sich fühlt, versucht Gregorius ein wenig die Laune aller mit ein paar Taschenspielertricks zu heben. „Lasst uns erst einmal Amerika mit einer grandiosen Show erobern. Viva Vegas! Wir kommen!“
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