Hallo zusammen, ich wurde ganz lieb gebeten mal eine kleine Geschichte zum Besten zu geben. Nach einigem Feedback und Beratungen habe ich mich entschieden die Geschichte ein bischen als Drama/Komöd...
Die Nacht war eine Katastrophe gewesen. Zwar hatte er ein Zelt erstanden und musste nicht im Gebüsch schlafen aber erstens war da dieser Stein umter der Zeltbodenplane. Versuche im Halbschlaf diesen mit einer Pobacke wegzuschieben scheiterten kläglich. Es ist schon erstaunlich wieviel Energie man in die völlig ineffiziente Lösung eines Problems bereit ist zu investieren, welches duch kurzes Aufstehen hätte schnell beseitigt werden können, wenn man einfach zu müde oder faul ist. Ausserdem plagten ihn Alpträume von der Alten und dem Spiegel. Schuldgefühle mengten sich darunter, weil er auch Phillipe zu einem ungewissen Schicksal verurteilt hatte.
Die zur Verfügung stehenden Sanitäranlagen waren ok, da hatte er schon Schlimmeres erlebt, bzw musste auch tagelang ohne auskommen. Er entschied sich dagegen Müsli aus der neuen Frischhaltebox zu essen. Etwas nahrhaftes sollte es sein, etwas was einen guten energiereichen Start in den Tag garantierte! Chefköche empfehlen...und voller Vitamine und Spurenelemente (was auch immer das sei) stand auf der Tomatensuppentüte. Klang gut!
Das Ergebnis war abscheulich. Wenn das die Zukunft der Küche war, verzichtete er auf Fortschritt. Es mussten sich ganz schnell einige Dinge ändern, sonst würde er an Schlafmangel oder Hunger zugrunde gehen. Den restlichen Vormittag verbrachte damit, für sich und Simeon einige Planzen, Frösche und Mineralien zu sammeln. Ausserdem fing er an Tagebuch zu führen. Er wollte alles festhalten und besonders wichtig, Informationen zur Rettung Phillipes auflisten, sobald er welche fände. Die seltsame Begebenheit mit Faba ging ihm wieder duch den Kopf und er nahm sich vor jemanden zu finden, der Erfahrung mit solchen Dingen hatte.
Morgyn hatte angeboten ihm die Stadt zu zeigen und mit ihm einkaufen zu gehen. Dabei wollten sie auch nach einem Job für ihn Ausschau halten. Ihr erster Stop führte sie zu einen Friseur und sie blätterten in einem Katalog mit verschiedenen Frisuren. Er entschied sich für einen Mittelweg aus konservativ und etwas, was Morgyn als "total hip" betitelte, er aber nicht mal im Kerker getragen hätte, aus Angst von den Ratten gemobbt zu werden. Der Friseurangestellte fragte auch recht direkt, was er denn mit den Haaren angestellt hätte, dass die so filzig und spröde seien. Antoine war müde und schlecht gelaunt und antwortete promt, dass er aus dem Frankreich des 17. Jahrhunderts stamme und seit seiner Jugend die Haare unter einer Talgschicht und Perücke steckten. Diese Aussage schien das Haarspray verkleisterte Kleinhirn seines Gegenüber zu überfordern und nach kurzer peinlicher Pause plapperte er los, dass er mal mit jemanden zusammen gewesen sei, - vor zwei, nein zweieinhalb Jahren - der jemanden kannte dessen Bruder mal in Frankreich gewesen sei und der hätte erzählt er habe da Frosch gegessen. Auch sei alles so romantisch gewesen und unter dem Eiffelturm hätte er dann zum ersten mal eine Pariserin geküsst,...also der Bruder des Freundes seines Ex', nicht der Frosch!
Aber sein Handwerk verstand er, wahrscheinlich weil die Hände gelernt hatten unabhängig zu arbeiten.
Als nächstes gingen sie rüber in ein Einkaufszentrum. Die Klamotten die er hatte waren bequem aber für ein Vorstellungsgespräch brauchte er was anderes. Auch hier erwies sich Morgyn als kompetenter Sachverständiger in Sachen Mode und schon nach kurzer Zeit und mehrmaligem Umziehen wusste Antoine was er nicht tragen würde. Sie hatten trotzdem viel Spaß und am Ende fand er etwas, worauf sich beide einigen konnten. Auch einen Laptop, eine Geige und eine einfache Fotokamera kaufte er ein.
Weiter ging's nach San Myshuno. Die Stadt war überwältigend. Leider war es noch recht frisch hier aber vor dem Museem of Modern Art hing an einer Anschlagtafel ein Aushang, dass eine Aushilfe für den Kulturteil des Express gesucht würde; Vorkenntnisse seinen erwünscht ober nicht zwingend erforderlich. Das klang ganz gut und nachdem sich Antoine einige Eindrücke von postmodernen Werken geholt hatte, sprachen Sie auch gleich bei Frau Landgraab, einer reichen Stiftungsverwalterin des Museeums vor. Antoine hatte Glück, denn sie und Morgyn schienen gute Freunde zu sein und er wurde mit Lobhudeleien und wärmsten Worten empfohlen.
Antoine versuchte seine Unsicherheit und Nervosität mit einem Witz zu überspielen...er bekam den Job trotzdem.
Da am Abend ein Festival in der Stadt geplant war, schlug Morgyn vor, die Zeit bis dahin in einem Wellnesscenter zu verbringen. Erst schwammen sie ein paar Runden und dann wollte Antoine den Yogakurs ausprobieren, während Morgyn es vorzog in die Sauna zu gehen.
Während des Yoga passierte etwas Seltsames. Für einen kurzen Moment befand sich Antoine im Einklang mit allem und glaubte die Präsenz Phillipes, ganz tief irgendwo vergraben spüren zu können. Sie schien zu schlafen, friedlich aber auch verängstigt oder besorgt. Dieser Moment hielt leider nur wenige Sekunden an und so sprach Antoine die Kursleiterin darauf an. Sie erzählte ihm, dass es Meister gäbe, die sich von ihren Körpern loslösen könnten, sogar Schweben und Translocation waren möglich. Zumindest stände das in der Broschüre, die man ihr gegeben hatte als sie den Job hier angefangen hat und in der auch die Posen abgebildet seien die sie den Kunden vorführen soll. Antoine war sich sicher was gespürt zu haben und beschloß dieser Sache nach zu gehen.
Den Abschluss des Tages bildete das Festival. So viele Meschen waren gekommen und er lernte viele neue Leute kennen und arbeitete an seinen verkümmerten Comedyfähigkeiten. Auch mit Faba verstand er sich etwas besser. Alles in allem ein Riesenspaß, mit Feuerwerk und einem haufen Preise am Schluss. Nach dem Verzehr einer leckeren japanischen Mahlzeit gings "nach Hause".