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5 years ago
Ort: Evergreen Harbor Nr. 12
Yngwie lag auf der Couch seiner Wohnung. Nun, noch war es seine Wohnung, aber die Kohle wurde verdammt knapp. Die letzte Rechnung hatte er mit Müh und Not zusammengekratzt. Heute würde der neue Mitbewohner auftauchen, nach dem er annonciert hatte. Dieser Herr Seipel klang ganz nett am Telefon, aber eigentlich war es ihm gar nicht recht, dass er aus seinem gewohnten Trott gerissen wurde. Nach dem Aufstehen hatte er zumindest die Teller zusammengesucht und in die Spüle gelegt und die zwei Haufen, die neben seinem Mülleimer entstanden waren, entsorgt. Er musste noch einen Bericht für den Verlag fertig machen, aber nicht jetzt. Der neue konnte jeden Moment auftauchen. Man würde sehen, wie sich das anging.
Während er mit der Hand gedankenverloren einen schmerzhaften kleinen Pickel, der unter seinem dichten Bart ein neues Zuhause gefunden hatte, befingerte, dachte er zurück an Brønnøysund.
„Steh auf!“ Sein Vater war in sein kleines Zimmer getreten. „Ein Sturm hat die Netze zum Reißen gebracht, wir müssen das vor Hellwerden spleißen!“ Der Wind hatte nachgelassen aber noch immer regnete es in Strömen und trommelte auf das Holzdach. Verschlafen schaute Yngwie auf. Draußen war es finster und nur die Talkfunzel im Flur warf ein gespenstisches Licht in den Raum, halb verdeckt von der massigen Gestalt seines Vaters. „Heute ist die Prüfung! Ich muss pünktlich in der Schule sein.“, gab er müde zurück und bereute seine Widerworte sofort. Das dicke Tauende, das stehts am Gürtel des grobschlächtigen Mannes hing, sauste drei, viermal auf Yngwies Körper nieder. „Ich bin es leid mir deine ständigen Entschuldigungen anhören zu müssen! Steh auf du faules Balg!“
Schluchzend erhob sich der Junge und griff nach seiner Hose. Wütend und ohnmächtig ballte er seine Faust, aber dann fügte er sich. Die Nacht war kalt. Regen peitschte ihm entgegen und zog die alte Teerjacke fester um seinen Körper. Rhythmisch klatschte das Salzwasser gegen die Bootswand und während sein Vater fluchend den Moter startete, löste Yngwie die Halteleinen und glitt dann selbst in den Dunklen Bauch des schaukelnden Kutters. Frierend stand er neben ihm und sie fuhren in die dunkle Nacht.
Etwas drückte gegen sein Bein und seine steifgefrorenen Finger suchten in der Hosentasche den Ursprung. Fest umkrallte er den Knoten, den er heimlich für Bjarne geknüpft hatte. Er hatte die Form eines Herzens und mit Pech hatte er B+Y draufgemalt. Nach der Prüfung, wenn die Ergebnis bekannt gegeben wurden, wollte er ihn ihm schenken und fragen, ob er mit ihm vielleicht zum Loch im Torghatten gehen würde, welches der Legende nach Prinz Hestmann mit einem Pfeil geschossen hatte und wo, viel wichtiger, sich Verliebte seit Jahrhunderten von beiden Seiten entgegenliefen, um sich in der Mitte zu küssen. Heute würde er den Mut finden, wenn alle glücklich ihren Abschluss in den Händen hielten.
Die Netze waren gründlich verheddert. Mühsam im eisigen Bilgewasser knieend, entwirrte seine kalten Finger die Knoten und mit dem Hohlspieker wurden die Kardeelen wieder fest verbunden. Nach mehreren Stunden waren sie endlich fertig, aber auch der Tag war schon fortgeschritten. Sein Vater begutachtete seine Arbeit und nickte zufrieden. Grade als er sich zum Gehen umwandte, sah er etwas neben Yngwie im Bilgewasser dümpeln. „Was ist das?“, fragte er und hob den kunstvoll geflochtenen Knoten in Herzform auf. Yngwie stockte der Atem „Es...es ist nichts, ein Geschenk für jemanden. Gib es mir bitte!“ Sein Vater begutachtete das Herz und warf es dann ins Meer. „Weiber bringen nur Kummer!“, sagte er. Die Schiffsuhr schlug neun und nun würden die anderen ihre Umschläge öffnen und die Prüfung beginnen. Salzige Gischt mischte sich mit Yngwies stillen Tränen und die Reling fest umklammert, schaute er dem auf den Wellen hüpfenden Herz nach, das langsam in der Ferne verschwand.
Das Klingeln der Tür holte ihm ins hier und jetzt zurück.
Yngwie lag auf der Couch seiner Wohnung. Nun, noch war es seine Wohnung, aber die Kohle wurde verdammt knapp. Die letzte Rechnung hatte er mit Müh und Not zusammengekratzt. Heute würde der neue Mitbewohner auftauchen, nach dem er annonciert hatte. Dieser Herr Seipel klang ganz nett am Telefon, aber eigentlich war es ihm gar nicht recht, dass er aus seinem gewohnten Trott gerissen wurde. Nach dem Aufstehen hatte er zumindest die Teller zusammengesucht und in die Spüle gelegt und die zwei Haufen, die neben seinem Mülleimer entstanden waren, entsorgt. Er musste noch einen Bericht für den Verlag fertig machen, aber nicht jetzt. Der neue konnte jeden Moment auftauchen. Man würde sehen, wie sich das anging.
Während er mit der Hand gedankenverloren einen schmerzhaften kleinen Pickel, der unter seinem dichten Bart ein neues Zuhause gefunden hatte, befingerte, dachte er zurück an Brønnøysund.
„Steh auf!“ Sein Vater war in sein kleines Zimmer getreten. „Ein Sturm hat die Netze zum Reißen gebracht, wir müssen das vor Hellwerden spleißen!“ Der Wind hatte nachgelassen aber noch immer regnete es in Strömen und trommelte auf das Holzdach. Verschlafen schaute Yngwie auf. Draußen war es finster und nur die Talkfunzel im Flur warf ein gespenstisches Licht in den Raum, halb verdeckt von der massigen Gestalt seines Vaters. „Heute ist die Prüfung! Ich muss pünktlich in der Schule sein.“, gab er müde zurück und bereute seine Widerworte sofort. Das dicke Tauende, das stehts am Gürtel des grobschlächtigen Mannes hing, sauste drei, viermal auf Yngwies Körper nieder. „Ich bin es leid mir deine ständigen Entschuldigungen anhören zu müssen! Steh auf du faules Balg!“
Schluchzend erhob sich der Junge und griff nach seiner Hose. Wütend und ohnmächtig ballte er seine Faust, aber dann fügte er sich. Die Nacht war kalt. Regen peitschte ihm entgegen und zog die alte Teerjacke fester um seinen Körper. Rhythmisch klatschte das Salzwasser gegen die Bootswand und während sein Vater fluchend den Moter startete, löste Yngwie die Halteleinen und glitt dann selbst in den Dunklen Bauch des schaukelnden Kutters. Frierend stand er neben ihm und sie fuhren in die dunkle Nacht.
Etwas drückte gegen sein Bein und seine steifgefrorenen Finger suchten in der Hosentasche den Ursprung. Fest umkrallte er den Knoten, den er heimlich für Bjarne geknüpft hatte. Er hatte die Form eines Herzens und mit Pech hatte er B+Y draufgemalt. Nach der Prüfung, wenn die Ergebnis bekannt gegeben wurden, wollte er ihn ihm schenken und fragen, ob er mit ihm vielleicht zum Loch im Torghatten gehen würde, welches der Legende nach Prinz Hestmann mit einem Pfeil geschossen hatte und wo, viel wichtiger, sich Verliebte seit Jahrhunderten von beiden Seiten entgegenliefen, um sich in der Mitte zu küssen. Heute würde er den Mut finden, wenn alle glücklich ihren Abschluss in den Händen hielten.
Die Netze waren gründlich verheddert. Mühsam im eisigen Bilgewasser knieend, entwirrte seine kalten Finger die Knoten und mit dem Hohlspieker wurden die Kardeelen wieder fest verbunden. Nach mehreren Stunden waren sie endlich fertig, aber auch der Tag war schon fortgeschritten. Sein Vater begutachtete seine Arbeit und nickte zufrieden. Grade als er sich zum Gehen umwandte, sah er etwas neben Yngwie im Bilgewasser dümpeln. „Was ist das?“, fragte er und hob den kunstvoll geflochtenen Knoten in Herzform auf. Yngwie stockte der Atem „Es...es ist nichts, ein Geschenk für jemanden. Gib es mir bitte!“ Sein Vater begutachtete das Herz und warf es dann ins Meer. „Weiber bringen nur Kummer!“, sagte er. Die Schiffsuhr schlug neun und nun würden die anderen ihre Umschläge öffnen und die Prüfung beginnen. Salzige Gischt mischte sich mit Yngwies stillen Tränen und die Reling fest umklammert, schaute er dem auf den Wellen hüpfenden Herz nach, das langsam in der Ferne verschwand.
Das Klingeln der Tür holte ihm ins hier und jetzt zurück.
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