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Ripzha
6 years agoSeasoned Ace
Ort: San Myshuno - Alexander
Geschichtsstrang: Erinnerungen - Teil 4
Müde von dem vielen Gelächel heute tritt Alexander in den Fahrstuhl. Der Kater wartet bereits vor der Haustür. ein anderer Mieter muss in wohl versehentlich reingelassen haben. Als er Alexander sieht streicht er ihm um die Beine und heuchelt was das zeug hält. "Ich verhungere, lass mich bitte bitte endlich rein."
Alexander fummelt den Schlüssel ins Loch und stößt die Tür auf. Der Geruch von Feuchte und Muff kommt ihm entgegen. Dieses verdammte Rohrleck. Er tritt ein und versucht dabei nicht auf den Kater zu treten der immer noch bettelt. Bevor er einen Beutel mit glitschigem Katzenfutter aufreißt und in Rudys Schale klatscht, zieht er die Schuhe aus. Er ist froh, dass er schon gegessen hat, denn der Geruch dieses Katzenfutters lässt seinen Appetit das Weite suchen.
Während der Kater frisst setzt er sich auf das Sofa. Was für ein Tag. Nicht so erfolgreich wie erhofft. Er hat sich die Suche nach Irina deutlich einfacher vorgestellt. Ein wenig naiv ist das schon. Eine seit knapp zehn Jahren vermisste Person so weit weg von zu Hause zu suchen. Die ganze Zugfahrt über hat er sich eingeredet, dass er sie schon finden wird wenn er ankommt. Dass er ihr quasi in die Arme laufen kann. Natürlich hat der Kater ihm das stets auszureden versucht. "So einfach wird das nich', Kumpel. Was denkst du denn?" Aber Alexander war davon überzeugt, dass sich schon alles ergeben wird. Nun, falsch gedacht. Er hat niemanden mit Iras Namen gefunden. Sollte sie ihren Namen geändert haben, wird die Suche noch viel komplizierter. Iroschka, wo steckst du nur... "Hättest dir mal nicht so viel Zeit lassen sollen, was?" Der Kater setzt sich neben Alexander auf das Sofa und leckt sich die Pfote. Das Essen hat wohl gemundet. Nicht so viel Zeit lassen? Zugegeben war die Reise schneller zu Ende als je erwartet. Und trotzdem waren es fast zehn Jahre gewesen.
Immer wenn er aussteigen musste weil ihm das Geld ausgegangen war, musste er sich eine Arbeit und eine Unterkunft suchen. Manchmal blieb er bis zu sechs Monaten oder länger an einem Ort. Er versuchte Geld anzusparen um sich zu ernähren, sich und seine Kleider zu waschen und zu schlafen. Da er nichts vorzuweisen hatte, war die Suche nach Arbeit anfangs sehr schwer gewesen. Auch Unterkünfte fand er nicht immer. Es gab Nächte die er unter freiem Himmel verbringen musste, wie ein Tier. Manchmal fand er freundliche Familien die ihn für eine Nacht aufnahmen und er revanchierte sich in dem er für sie arbeitete, Sachen erledigte oder reparierte. Dabei kam so gut wie kein Geld rum, da er alles sofort wieder ausgeben musste.
Nach dem er zu mixen gelernt hatte, wurde es etwas einfacher mit der Jobfindung. Er suchte kleine Kneipen, Bowlingcenter, Bars, Restaurants, eben alles was eine Theke besitzt auf, um nach Arbeit zu fragen. Natürlich bekam er nicht jedesmal die Chance sich zu beweisen, doch keiner der Arbeitgeber die er hatte, hat es je bereut. Alexander schein ein Talent dafür zu haben die Kunden an der Bar zu halten und die Art wie er mit den Kunden umgeht, beschert ihm heute noch einen heiden Batzen Trinkgeld.
Ja die Reise hat länger gedauert als erwartet. Aber er hat auch viel erlebt. Gutes und schlechtes. Das Feuer zum Beispiel, ist ein prägnanter Teil seines Lebens. Er hat damals nicht nur eine sondern zwei Freunde verloren. Aber auch einen gewonnen...
Mia hat sich sehr verändert. Das luftig leichte, unbeschwerte, fröhliche Mädchen hat sich in ein verkrampftes, schüchternes, etwas seltsam wirkendes Ding verwandelt. Sie wäre vielleicht anders, hätte er es damals geschafft Lilly zu retten. Er erinnert sich sehr gut an den Moment, als er sie in dem Rauch und der Hitze ausmachen konnte. Hinter der Tür gefangen die blockiert war. Der Wagon begann bereits einzustürzen.
Alexander wäre selbst dort drin gestorben, hätte er die Scheibe die ihn von ihr trennte eingeschlagen und versucht die Tür zu öffnen. Doch dann rettete ein Anderer ihm das Leben. Und das von Lilly endete... Er hatte sich nicht mal mehr bei Mia entschuldigen können. Als er sie zu fassen bekam, war sie noch halbwegs bei Bewusstsein. Doch sie hatte zu viel Rauch eingeatmet und verlor es auf dem Weg nach draußen.
Alexander beeilte sich, legte sie auf den Boden und wies eine der Umstehenden an erste Hilfe zu leisten. Dann lief er los um nach Lilly zu suchen. Schließlich kam der Rettungsdienst und hat die Verletzten mitgenommen.
Alexander hatte keine Kontaktdaten von Mia. Weder Nummer, noch Adresse, noch sonst etwas. Ein Detail welches ihn noch lange beschäftigte. Vielleicht hätte es ihr geholfen, wenn sie in Kontakt geblieben wären. Vielleicht hätte sie sich dann nicht so stark verändert. Nun ist sie nur noch eine entfernte Bekannte mit der er mal zu tun gehabt hatte. Dass sie plötzlich ständig auftaucht muss ein Zufall sein. Schließlich stammt sie von hier. Egal. Seine Sorgen sollen nicht mehr Mia sondern Irina gelten.
Er muss herausfinden wo er sie finden kann. Yngwies Idee klingt zwar plausibel und es ist die einzige Idee die er noch hat. Aber alle Filme von vor knapp zehn Jahren die in San Myshuno gedreht wurden plus die Jahre darauf? Eine fast unmögliche Aufgabe. Vielleicht muss er sich diese Filme auch nicht alle ansehen. Er kann vielleicht eine Liste besorgen mit all den Filmen und den Darstellern. Sicher kann er die Darsteller anschließend googeln. Das würde zwar ein langer anstrengender Tag werden. "Frag doch deine neuen 'Freunde' ob sie dir helfen. Ach nein, stimmt ja, dein Misstrauen hab ich ganz vergessen. Das geht ja nicht." Der Kater liegt neben ihm auf dem Rücken und präsentiert ihm seinen Bauch.
Er wirkt zufrieden. Sein ironischer Tonfall nervt Alexander. "Damals haben sie dich auch vera rscht, fertig gemacht und ausgenommen wie ein Truthahn zu Thanksgiving. Ist ja vollkommen klar, dass die Sims hier dann auch so sind. Du bist ein gebranntes Kind. Oh! Da fällt mir ein; Bestimmt ist Ira auch solchen Leuten über den Weg gelaufen. Muss ja so sein, denn die Sims sind überall so gefährlich." Alexander starrt Rudy an. "Was denn? Hast du daran etwa noch nie gedacht? Was machst du eigentlich wenn sie t..." Er wischt den Kater vom Sofa damit er schweigt. Natürlich tut dem Tier das nichts. Er landet auf den Pfoten und trottet empört zum Kratzbaum um darauf platz zu nehmen. Rudy starrt zu Alexander der sich nun erhebt.
Er geht ins Bad um sich die Zähne zu putzen. Ich werde sie finden. Wiederholt er in Gedanken. Er geht ins Schlafzimmer und sperrt den Kater aus. Nachdem er die Decke über sich gezogen hat und die Augen schließt, hört er den Kater immer noch. "Armes armes Irinalein." Alexander wälzt sich auf die andere Seite. "Denkst du manchmal auch darüber nach wie es wäre ganz offen und ehrlich mit allen zu sein? Etwa so wie die ganzen Saufbolde an der Theke mit dir? Schau doch wie glücklich sie immer sind wenn du ihnen einen deiner Ratschläge oder einfach nur ein offenes Ohr geliehen hast. Das könntest du auch haben. Ist aber ganz schön schwierig.... so nüchtern... nicht wahr?"
Es dauert lange bis Alexander endlich einschläft.
Geschichtsstrang: Erinnerungen - Teil 4
Müde von dem vielen Gelächel heute tritt Alexander in den Fahrstuhl. Der Kater wartet bereits vor der Haustür. ein anderer Mieter muss in wohl versehentlich reingelassen haben. Als er Alexander sieht streicht er ihm um die Beine und heuchelt was das zeug hält. "Ich verhungere, lass mich bitte bitte endlich rein."
Alexander fummelt den Schlüssel ins Loch und stößt die Tür auf. Der Geruch von Feuchte und Muff kommt ihm entgegen. Dieses verdammte Rohrleck. Er tritt ein und versucht dabei nicht auf den Kater zu treten der immer noch bettelt. Bevor er einen Beutel mit glitschigem Katzenfutter aufreißt und in Rudys Schale klatscht, zieht er die Schuhe aus. Er ist froh, dass er schon gegessen hat, denn der Geruch dieses Katzenfutters lässt seinen Appetit das Weite suchen.
Während der Kater frisst setzt er sich auf das Sofa. Was für ein Tag. Nicht so erfolgreich wie erhofft. Er hat sich die Suche nach Irina deutlich einfacher vorgestellt. Ein wenig naiv ist das schon. Eine seit knapp zehn Jahren vermisste Person so weit weg von zu Hause zu suchen. Die ganze Zugfahrt über hat er sich eingeredet, dass er sie schon finden wird wenn er ankommt. Dass er ihr quasi in die Arme laufen kann. Natürlich hat der Kater ihm das stets auszureden versucht. "So einfach wird das nich', Kumpel. Was denkst du denn?" Aber Alexander war davon überzeugt, dass sich schon alles ergeben wird. Nun, falsch gedacht. Er hat niemanden mit Iras Namen gefunden. Sollte sie ihren Namen geändert haben, wird die Suche noch viel komplizierter. Iroschka, wo steckst du nur... "Hättest dir mal nicht so viel Zeit lassen sollen, was?" Der Kater setzt sich neben Alexander auf das Sofa und leckt sich die Pfote. Das Essen hat wohl gemundet. Nicht so viel Zeit lassen? Zugegeben war die Reise schneller zu Ende als je erwartet. Und trotzdem waren es fast zehn Jahre gewesen.
Immer wenn er aussteigen musste weil ihm das Geld ausgegangen war, musste er sich eine Arbeit und eine Unterkunft suchen. Manchmal blieb er bis zu sechs Monaten oder länger an einem Ort. Er versuchte Geld anzusparen um sich zu ernähren, sich und seine Kleider zu waschen und zu schlafen. Da er nichts vorzuweisen hatte, war die Suche nach Arbeit anfangs sehr schwer gewesen. Auch Unterkünfte fand er nicht immer. Es gab Nächte die er unter freiem Himmel verbringen musste, wie ein Tier. Manchmal fand er freundliche Familien die ihn für eine Nacht aufnahmen und er revanchierte sich in dem er für sie arbeitete, Sachen erledigte oder reparierte. Dabei kam so gut wie kein Geld rum, da er alles sofort wieder ausgeben musste.
Nach dem er zu mixen gelernt hatte, wurde es etwas einfacher mit der Jobfindung. Er suchte kleine Kneipen, Bowlingcenter, Bars, Restaurants, eben alles was eine Theke besitzt auf, um nach Arbeit zu fragen. Natürlich bekam er nicht jedesmal die Chance sich zu beweisen, doch keiner der Arbeitgeber die er hatte, hat es je bereut. Alexander schein ein Talent dafür zu haben die Kunden an der Bar zu halten und die Art wie er mit den Kunden umgeht, beschert ihm heute noch einen heiden Batzen Trinkgeld.
Ja die Reise hat länger gedauert als erwartet. Aber er hat auch viel erlebt. Gutes und schlechtes. Das Feuer zum Beispiel, ist ein prägnanter Teil seines Lebens. Er hat damals nicht nur eine sondern zwei Freunde verloren. Aber auch einen gewonnen...
Mia hat sich sehr verändert. Das luftig leichte, unbeschwerte, fröhliche Mädchen hat sich in ein verkrampftes, schüchternes, etwas seltsam wirkendes Ding verwandelt. Sie wäre vielleicht anders, hätte er es damals geschafft Lilly zu retten. Er erinnert sich sehr gut an den Moment, als er sie in dem Rauch und der Hitze ausmachen konnte. Hinter der Tür gefangen die blockiert war. Der Wagon begann bereits einzustürzen.
Alexander wäre selbst dort drin gestorben, hätte er die Scheibe die ihn von ihr trennte eingeschlagen und versucht die Tür zu öffnen. Doch dann rettete ein Anderer ihm das Leben. Und das von Lilly endete... Er hatte sich nicht mal mehr bei Mia entschuldigen können. Als er sie zu fassen bekam, war sie noch halbwegs bei Bewusstsein. Doch sie hatte zu viel Rauch eingeatmet und verlor es auf dem Weg nach draußen.
Alexander beeilte sich, legte sie auf den Boden und wies eine der Umstehenden an erste Hilfe zu leisten. Dann lief er los um nach Lilly zu suchen. Schließlich kam der Rettungsdienst und hat die Verletzten mitgenommen.
Alexander hatte keine Kontaktdaten von Mia. Weder Nummer, noch Adresse, noch sonst etwas. Ein Detail welches ihn noch lange beschäftigte. Vielleicht hätte es ihr geholfen, wenn sie in Kontakt geblieben wären. Vielleicht hätte sie sich dann nicht so stark verändert. Nun ist sie nur noch eine entfernte Bekannte mit der er mal zu tun gehabt hatte. Dass sie plötzlich ständig auftaucht muss ein Zufall sein. Schließlich stammt sie von hier. Egal. Seine Sorgen sollen nicht mehr Mia sondern Irina gelten.
Er muss herausfinden wo er sie finden kann. Yngwies Idee klingt zwar plausibel und es ist die einzige Idee die er noch hat. Aber alle Filme von vor knapp zehn Jahren die in San Myshuno gedreht wurden plus die Jahre darauf? Eine fast unmögliche Aufgabe. Vielleicht muss er sich diese Filme auch nicht alle ansehen. Er kann vielleicht eine Liste besorgen mit all den Filmen und den Darstellern. Sicher kann er die Darsteller anschließend googeln. Das würde zwar ein langer anstrengender Tag werden. "Frag doch deine neuen 'Freunde' ob sie dir helfen. Ach nein, stimmt ja, dein Misstrauen hab ich ganz vergessen. Das geht ja nicht." Der Kater liegt neben ihm auf dem Rücken und präsentiert ihm seinen Bauch.
Er wirkt zufrieden. Sein ironischer Tonfall nervt Alexander. "Damals haben sie dich auch vera rscht, fertig gemacht und ausgenommen wie ein Truthahn zu Thanksgiving. Ist ja vollkommen klar, dass die Sims hier dann auch so sind. Du bist ein gebranntes Kind. Oh! Da fällt mir ein; Bestimmt ist Ira auch solchen Leuten über den Weg gelaufen. Muss ja so sein, denn die Sims sind überall so gefährlich." Alexander starrt Rudy an. "Was denn? Hast du daran etwa noch nie gedacht? Was machst du eigentlich wenn sie t..." Er wischt den Kater vom Sofa damit er schweigt. Natürlich tut dem Tier das nichts. Er landet auf den Pfoten und trottet empört zum Kratzbaum um darauf platz zu nehmen. Rudy starrt zu Alexander der sich nun erhebt.
Er geht ins Bad um sich die Zähne zu putzen. Ich werde sie finden. Wiederholt er in Gedanken. Er geht ins Schlafzimmer und sperrt den Kater aus. Nachdem er die Decke über sich gezogen hat und die Augen schließt, hört er den Kater immer noch. "Armes armes Irinalein." Alexander wälzt sich auf die andere Seite. "Denkst du manchmal auch darüber nach wie es wäre ganz offen und ehrlich mit allen zu sein? Etwa so wie die ganzen Saufbolde an der Theke mit dir? Schau doch wie glücklich sie immer sind wenn du ihnen einen deiner Ratschläge oder einfach nur ein offenes Ohr geliehen hast. Das könntest du auch haben. Ist aber ganz schön schwierig.... so nüchtern... nicht wahr?"
Es dauert lange bis Alexander endlich einschläft.