GRID Legends – Wenn Show den Grip verliert
Von einem Veteranen, der seit der ersten Xbox dabei ist
GRID Legends will vieles sein: ein Story-getriebenes Rennspiel, ein Arcade-Simcade-Mix, ein Comeback der Codemasters-DNA. Was es am Ende ist? Ein Spiel mit viel Potenzial – das sich aber zu oft selbst im Weg steht.
Story-Modus: Driven to Glory – mehr Doku als Drama
- Die Idee, echte Schauspieler mit CGI-Hintergründen zu kombinieren, ist mutig – aber wirkt oft wie eine Netflix-Doku mit Telenovela-Flair.
- Deine Leistung auf der Strecke hat kaum Einfluss auf die Story – du kannst alles gewinnen, aber die Zwischensequenzen ignorieren das komplett.
- Rivalen wie Nathan McKane sind zwar unterhaltsam, aber wirken überzeichnet und klischeehaft.
Ich fahre wie ein Champion – aber die Story behandelt mich wie einen Statisten.
Karriere-Modus: Umfangreich, aber seelenlos
- 250 Events klingen beeindruckend – aber viele davon fühlen sich austauschbar an.
- Das Team-Management ist oberflächlich: Mechaniker verbessern, Sponsor wählen, fertig.
- Es fehlt ein echter Fortschrittsbogen – Motivation wird durch Masse ersetzt.
Fahrgefühl & KI: Zwischen Arcade und Frust
- Das Fahrverhalten ist solide, aber nicht so präzise wie bei Forza oder GT7.
- Die KI ist oft unberechenbar oder zu passiv – außer bei Rivalen, die plötzlich zum Bulldozer mutieren.
- Kollisionen wirken willkürlich bestraft
Technik & Präsentation: Viel Show & wenig Substanz
- Die Mixed-Reality-Kulissen sehen okay aus, aber nicht revolutionär – Greenscreen hätte es auch getan.
- Ladezeiten und Menüführung sind nicht mehr zeitgemäß.
- Die Musik ist solide, aber nicht ikonisch
Bewertungspolitik auf Xbox: Spieler werden systematisch ausgeschlossen
- Als Game-Pass-Nutzer auf Xbox darf ich GRID Legends im Microsoft Store nicht bewerten – obwohl ich das Spiel aktiv spiele.
- Bei anderen Titeln, die ich auf Disc gekauft habe, wie z. B. MindsEye, ist ebenfalls keine Bewertung möglich – weil Microsoft nur digitale Käufe im eigenen Store anerkennt.
- Das bedeutet: Nur wer digital im Microsoft Store kauft, darf überhaupt Feedback abgeben.
- Diese Einschränkung kommt nicht von euch als Entwickler, sondern von Microsoft/Xbox selbst – aber sie verhindert, dass ehrliches Spieler-Feedback bei euch ankommt.
Ich spiele auf eurer Plattform, ich zahle für Game Pass – aber Microsoft lässt mich nicht bewerten. Das ist keine offene Community, das ist ein Bewertungskäfig.
Danke fürs Mitlesen – und fürs Ernstnehmen.
Ich weiß, Kritik ist nicht immer bequem. Aber ohne kritisches Hinterfragen gäbe es keinen Fortschritt.
Und ohne Diskurs keine Community.