Hallo @EA_Poppy,
wie kommt man eigentlich zu der Auffassung, das Gendern wäre eine natürliche Veränderung oder Erweiterung der Sprache? Man erkennt im Fall des Genderns doch ganz klar die Unterschiede zur bisherigen, natürlichen Entwicklung.
Hier mal ein paar simple Beispiele für natürlich entstandene Wortschöpfungen, die es so stellenweise so nicht mal im Englischen gibt: downloaden, uploaden, Handy (im englsichen Cellhpone, Smartphone), googlen, chillen.... usw.... Selbst "mit jmd. abhängen" ist eine umgangssprachliche Wortschöpfung der Neuzeit. Vor allem die "jugendliche Umgangssprache" überlebt meist nur eine Generation und erfindet sich stattdessen ständig neu, da diese von den älteren Mitmenschen meist als unschön und kindisch empfunden wird.
Wenn die Allgemeinheit bestimmte Redewendungen und Worte als überflüssig oder veraltet ansieht, verschwinden diese auch wieder. Das alles ist ein laufender Prozess, der seit Menschengedenken stattfindet. Wer nutzt z.B. heute noch Worte wie flanieren, Hanebüchen, Dreikäsehoch, Meschugge usw.?
Eine natürliche Integration neuer Worte in unseren Sprachgebrauch bedingt vor allem die Akzeptanz der Mehrheit der Bevölkerung, wodurch sich diese dann automatisch in unseren Alltag schleichen. Wenn ein neues Wort bei den meisten Menschen beliebt ist und man es daher ständig und überall hört, übernimmt man es wahrscheinlich irgendwann selbst. Ich kenne aber keinen einzigen Menschen in meinem Umfeld, der sich mit Gerndern aufhält oder dies in irgendeiner Hinsicht für förderlich hält.
Nur weil einige Menschen der Meinung sind, die Welt wäre mit Gendern eine bessere, muss dies nicht jeder in unserer Gesellschaft so sehen. Was eine Gesellschaft vor allem ausmacht, ist die Meinung der Mehrheit, welche dann auch die "Spielregeln" bestimmt. Aus diesem Grund gibt es auch immer ungeschriebene Regeln und "Gesetze" in einer Gesellschaft. Diese Regeln ändern sich im Laufe der Zeit und mit jeder Generation, aber grundsätzlich im Sinne der Mehrheit. Meist ist es anstrengend bzw. lästig sich ständig und immer an alle Regeln zu halten. Umso mehr man allerdings versucht sich gegen die Meinung der Mehrheit aufzulehnen, umso mehr Ablehung erfährt man. Allein deswegen verstehe ich diese Forcierung des Genderns nicht. Ihr macht es doch für die Menschen, denen ihr helfen wollt, eher schlimmer.
Gesellschaftliche Änderungen benötigen immer Zeit und sollten vorsichtig und mit bedacht angegangen werden. Vor allem sollte eine gewünschte Veränderung nicht unter Zwang eingeführt werden, sonst erreicht man am Ende noch das Gegenteil von dem was man eigentlich wollte. Das ist zumindest meine Meinung zu dem Thema.
Gruß Butz