@boardcasper09
Sorry, aber irgendwie hört sich das doch sehr widersprüchlich an.
Wenn du 6 bis 8 Siege bei 10 möglichen Spielen in der Champions Qualifikation holst, dann kann dort das Phänomen der frühen Führung und der Unspielbarkeit danach nicht so extrem sein. Und selbst wenn, scheinst du ja am Ende eher als Sieger statt als Verlierer vom Platz zu gehen. Zumindest kannst du sagen, daß in 60% bis 80% bei dir in der Champions Qualifikation bereits der „Bessere“ gewinnt. Für viele andere, die eher Schlechteren in diesem Spiel sind, wäre eine solche Statistik wie eine 10-0 für einen Pro Gamer.
Und Fussball, besonders als Videospiel, muss nicht immer der Logik folgen, daß immer nur der Bessere gewinnen muss. Es fängt ja damit an, daß man definieren muss, wer von den beiden Kontrahenten in einem Online-Spiel der tatsächlich Bessere ist. Ist es derjenige, der mehr Siege in Online-Spielen im Schnitt erspielt hat (selbst wenn die meisten Siege durch Rage Quit „geschenkt“ wurden) oder ist es derjenige, der die besseren Spieler in der Mannschaft hat, oder ist es derjenige, der besser R1 drücken kann, besser über den Flügel spielt und besser an der Torlinie entlang dribbeln kann und den besseren Cutback spielt? Wer ist denn man Ende der Bessere? Oder ist es derjenige, der am Ende den meisten Ballbesitz hatte, die meisten Pässe gespielt, die wenigsten Abseitspositionen oder die höhere Laufleistung seiner Spieler hatte? Ich glaube, man kann gar nicht so einfach feststellen, wer wirklich der Bessere ist. Nur weil jemand ein paar mehr Skill Moves kann und das Ganze im Spiel dann spektakulär aussieht, kann der andere auch mit anderen Qualitäten eventuell der Bessere sein.
Ich glaube, der Fehler liegt hier, aus welcher Perspektive ich das Spiel (damit meine ich das Videospiel und nicht den realen Fussball) sehe! Sehe ich FC 24 als gut umgesetztes Fussballspiel, dann muss man feststellen, daß dem so ist. Und wenn ich dann in Summe meine Champions Qualifikation betrachte und am Ende sogar mit 6 Siegen und 4 Niederlagen gespielt habe, dann bin ich zufrieden.
Sehe ich dieses Spiel aus der Perspektive eines Spielers, bei dem nur Siege zählen und dem jedes Mittel dafür Recht ist, dann fällt das Urteil dieses Spielers natürlich deutlich negativer aus, weil nunmal in diesem Spiel nicht „immer“ der Bessere gewinnt. Und ich denke, daß ist auch nichts „Neues“ mehr. Irgendwann muss man sich doch damit abgefunden haben.
Ich stelle mir gerade vor, wenn alle Spiele klinisch korrekt nach dem Prinzip „Der Bessere gewinnt“ ablaufen würden. Findet sich der Schlechtere damit ab, daß er auch der Schlechtere gewesen ist? Und findet sich der Bessere auch damit ab, wenn er mal der Schlechtere ist?
Würde es dann weniger Kritik an dem Spiel geben? Ich glaube, nein!
Ich habe alles für mich getan, um das Spiel bestmöglich spielbar zu machen, aber trotzdem verliere ich spiele, ob verdient oder unverdient. Aber solange man „mitspielen“ darf, ist für mich alles ok, denn beim „Mitspielen“ kann es mir ja gelingen, das Spiel auch für mich zu entscheiden, selbst wenn ich am Ende der Schlechtere gewesen bin.